Hartnäckige Teuerung
CPI steigt um 3,1 Prozent im Januar: US-Inflation höher als erwartet
Die US-Inflation zeigt sich hartnäckiger erwartet und bleibt im Januar über der Marke von drei Prozent. Die Fed dürfte damit wohl von zeitnahen Zinssenkungen absehen. Die US-Indizes drehen vorbörslich ins Minus.
- US-Inflation bleibt über 3 Prozent im Januar.
- Kernrate steigt auf 3,9 Prozent im Jahresvergleich.
- Renditen steigen, Aktien fallen - Zinssenkung unwahrscheinlich.
Entgegen der Hoffnung vieler Anleger und Ökonomen kommt die Inflation in den USA nicht so schnell zurück wie erwartet. Die Inflationsrate (Consumer Price Index CPI) lag im Januar bei 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das waren 0,3 Prozent mehr als im Monat Dezember.
Die Kernrate der US-Inflation kletterte um 3,9 Prozent im Jahresvergleich, verglichen mit 3,7 Prozent, die Experten vorab erwartet hatten. Gegenüber dem Dezember legte die Kernrate um 0,4 Prozent zu.
Die Renditen der zweijährigen US-Staatsanleihen stiegen um 15 Basispunkte und die Aktienfutures fielen nach Bekanntgabe der Zahlen. Der S&P 500 liegt vorbörslich knapp 1,2 Prozent im Minus. "Es ist zu früh, den Sieg über die Inflation zu verkünden. Vielleicht war die letzte Meile tatsächlich schwieriger", schreibt Torsten Slok, Chefvolkswirt von Apollo Global Management.
Die neuen Zahlen dürften die Hoffnung auf eine schnelle Zinssenkung der Federal Reserve zunichte mache, vermutet auch Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. "Der Finanzmarkt hatte einen deutlicheren Rückgang antizipiert. Besonders die Entwicklung der Dienstleistungspreise enttäuschte", schreibt Holstein in einer ersten Analyse der Zahlen.
"Die Wohnungskosten stiegen mit 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat so stark wie seit dem letzten September nicht mehr. Auch bei den Kosten für medizinische Leistungen gab es einen überraschend deutlichen Anstieg. Die Dienstleistungspreise gelten für die Geldpolitik als Schlüsselgröße. Deshalb wird die US-Notenbank nun erstmal abwarten und die Zinsen im März nicht senken. Besonders die kräftige Konjunktur spricht gegen ein zu schnelles Lockern der Zinszügel."
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Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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