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     389  0 Kommentare Der EZB wurde die Show gestohlen

    Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern keine Veränderungen an den Leitzinsen und der Geldpolitik insgesamt beschlossen. Damit hatte zum aktuellen Zeitpunkt aber auch niemand gerechnet.

    Für Sie zusammengefasst
    • EZB beschließt keine Zinsänderungen
    • Inflationsprognosen nach unten korrigiert
    • Fed und BoJ diskutieren Zinsschritte

    Der EZB wurde die Show gestohlen
    von Sven Weisenhaus

    Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern keine Veränderungen an den Leitzinsen und der Geldpolitik insgesamt beschlossen. Damit hatte zum aktuellen Zeitpunkt aber auch niemand gerechnet. Spannend war daher für die Marktteilnehmer lediglich die Frage, ob es Hinweise auf zukünftige Zinsschritte gibt. Und die gab es.

    Allerdings waren dies noch nicht im Statement zum Zinsentscheid zu finden. Darin war lediglich zu lesen, dass Inflationsprognosen bzw. -projektionen der EZB-Fachleute (HICP, siehe folgende Tabelle) nach unten korrigiert wurden, insbesondere für das laufende Jahr. Der Grund dafür seien vor allem niedrigere Energiepreise.


    (Quelle: Europäische Zentralbank)

    Die Projektionen für die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel (Kerninflation) wurden ebenfalls nach unten korrigiert, ebenso die Erwartungen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP, engl.: GDP). Ansonsten war das Statement im Wortlaut vollständig unverändert gegenüber dem aus der vorherigen Sitzung vom 25. Januar. Man konnte daher nur spekulieren, was die Angaben zu den Projektionen im Hinblick auf die zukünftige Geldpolitik zu bedeuten haben.

    Die EZB wird bis mindestens Juni die Füße stillhalten

    Auf der Pressekonferenz sagte EZB-Chefin Christine Lagarde dann, dass sich die meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Inflation weiter abgeschwächt hätten, der binnenwirtschaftliche Preisdruck bislang aber hoch bleibe, was zum Teil einem starken Lohnwachstum zuzuschreiben sei. Das konnte man als erneuten Hinweis auf die derzeit hohe Bedeutung der Lohnentwicklung für die Geldpolitik der EZB verstehen.

    Zinssenkungen seien daher noch nicht diskutiert worden, so Lagarde weiter. Man habe lediglich begonnen, eine Lockerung der restriktiven Haltung zu diskutieren. (Das kann man als einen weiteren kleinen Schritt zur Vorbereitung der Märkte auf zukünftige Zinsschritte werten.) Für eine konkrete Entscheidung brauche es in den nächsten Monaten aber noch mehr Daten um zuversichtlich hinsichtlich der Zielerreichung bei der Inflation zu sein. Im Juni werde man weit mehr Daten haben, so Lagarde. Und Letzteres war ein relativ klarer Hinweis auf eine abwartende Haltung bis zu diesem Sitzungstermin.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Der EZB wurde die Show gestohlen Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern keine Veränderungen an den Leitzinsen und der Geldpolitik insgesamt beschlossen. Damit hatte zum aktuellen Zeitpunkt aber auch niemand gerechnet.