Das Rosinenpicken geht weiter
Ganze 12 Tage lang hat der Dow Jones kein neues Rekordhoch erreicht. Das ist in der aktuellen Aufwärtsbewegung eine echte Seltenheit.
- Dow Jones erreicht 12 Tage lang kein neues Rekordhoch - Seltenheit in Aufwärtsbewegung
- US-Inflation höher als erwartet - schlechte Nachricht für Geldpolitik
- Bullen picken Rosinen aus Daten - Schwächeanzeichen bei Kursverlust überprüfen
Das Rosinenpicken geht weiter
von Sven Weisenhaus
Ganze 12 Tage lang hat der Dow Jones kein neues Rekordhoch erreicht. Das ist in der aktuellen Aufwärtsbewegung eine echte Seltenheit. Und mit dem Kursrutsch vom Dienstag der vergangenen Woche hatte sich der US-Aktienindex immerhin mal wieder um etwas mehr als 2 % von seinem Rekordhoch entfernt. Einen solchen Kursrückgang hatte es seit dem Tief vom 27. Oktober zuvor nur ein einziges Mal gegeben – und das ist gar nicht so lange her (siehe folgender Chart).
Es schien dadurch, als würde den Bullen so langsam die Kraft ausgehen. Doch das könnte nun schon wieder vorbei sein. Auf ein höheres Tief von vorgestern folgte im sehr kurzfristigen Bereich gestern ein höheres Hoch. Und damit scheint die Aufwärtsbewegung wieder fortgesetzt zu werden.
US-Inflation höher als erwartet
Mit Blick auf die gestrigen Inflationsdaten aus den USA müsste diese Stärke eigentlich überraschen. Denn die Daten fielen höher aus als erwartet. Im Februar legten die Verbraucherpreise erneut um 0,4 % zum Vormonat zu, wie schon im Januar. Experten hatten dagegen mit einem etwas schwächeren Anstieg um 0,3 % gerechnet. Ähnliches gilt für die Jahresrate. Sie lag im Februar bei 3,2 %, Experten hatten dagegen einen geringeren Wert von 3,1 % erwartet, den es auch im Januar gab.
Die Inflation hat also wieder zugelegt. Und mit Blick auf die Geldpolitik sowie die Hoffnung auf Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) ist das eigentlich eine sehr schlechte Nachricht.
Das gilt auch für die Kernrate der Inflation. Sie gab zwar von 3,9 % im Januar auf 3,8 % im Februar nach, Experten hatten aber auch hier einen geringeren Wert von 3,7 % erwartet. Und im Vergleich zum Vormonat kam es auch hier zu einem Anstieg um 0,4 %, wie schon im Januar, während Experten ebenfalls von einem schwächeren Anstieg um 0,3 % ausgegangen waren.
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Aber wir kennen das ja derzeit von den Bullen: Sie haben sich erneut die Rosinen aus den Daten herausgepickt und offenbar darüber gefreut, dass die Jahresrate der Kerninflation weiter gesunken ist, auf den tiefsten Stand seit Mai 2021.
Das wären die nächsten Anzeichen von Schwäche
Jetzt kann man erst wieder davon ausgehen, dass den Bullen die Kraft ausgeht, wenn der Dow Jones unter das vorgestrige Tagestief bzw. gar unter das Tief vom Dienstag vergangener Woche fällt. Dann hätten wir eine Kursschwäche, die es so schon seit mehr als 4 Monaten nicht mehr gegeben hat.
Wobei man bei Kursverlusten von etwas mehr als 2 % eigentlich noch nicht wirklich von einer Kursschwäche sprechen kann. In der aktuellen Phase wäre das aber immerhin schon eine deutliche Veränderung des Anlegerverhaltens. Und dies müsste man kritisch betrachten.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)
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