Dividendenerhöhung?
Rheinmetall vor den Zahlen: Das wird erwartet
Donnerstagfrüh stehen die Zahlen des Rüstungskonzerns Rheinmetall an. Eine Überraschung ist möglich und könnte der Aktie, trotz ihrer Rallye, weiteres Kurspotenzial geben.
- Rheinmetall präsentiert Donnerstagfrüh Geschäftszahlen.
- Aktie hat trotz Rallye weiteres Kurspotenzial.
- Analysten erwarten Umsatzsteigerung um 15 Prozent.
Als Rheinmetall vor fast genau einem Jahr in den DAX aufgenommen wurde, kostete die Aktie des Rüstungskonzerns 249,80 Euro. Seither hat sich viel getan. Ein Auftrag nach dem anderen trudelte bei den Düsseldorfern ein, häufig im dreistelligen Millionenvolumen. So auch heute wieder, als Spanien für sein Heer für insgesamt 208 Millionen Euro Artilleriegeschosse bestellte. Mittlerweile pendelt der Kurs um 419 Euro – das entspricht einem Kursgewinn von etwa 68 Prozent.
Ob es für die Aktie in diesem Tempo weitergeht, hängt nicht zuletzt auch davon ab, was für Zahlen der Konzern am Donnerstag vor Börsenstart für das Geschäftsjahr 2023 vorstellt. Gespannt beobachtet wird auch, wie stark der Rüstungskonzern seine Dividende erhöht.
Analysten rechnen im Schnitt mit einem Jahresumsatz von 7,39 Milliarden Euro, das entspricht einer Steigerung um mehr als 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus Daten von FactSet hervorgeht. Beim Gewinn je Aktie rechnen die Experten mit einem Plus von knapp 21 Prozent auf 13,08 Euro.
Welche Größe der Rüstungskonzern mittlerweile erreicht hat, wird an der von ihm produzierten Artilleriemunition deutlich. Nach der Übernahme der spanischen Enpal Ende 2022 und dem Ausbau der eigenen Produktion könnte Rheinmetall seine Produktion bis Jahresende auf 450.000 Geschosse ausbauen, wie das Handelsblatt Anfang des Monats unter Berufung auf Branchenkreise berichtete. Damit könnte das Unternehmen unter Umständen mehr Artilleriemunition herstellen als in den gesamten USA produziert wird.
Im neuen Werk in Niedersachsen, dass in knapp einem Jahr den Betrieb aufnehmen soll, können weitere 200.000 Artilleriegranaten hergestellt werden. "Alles in allem wollen wir 2025 bis zu 700.000 Artilleriegeschosse pro Jahr produzieren", kündigte Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger in einem Interview mit dem Handelsblatt im Februar an. Der Umsatz des Unternehmens soll in sieben bis acht Jahren auf 20 Milliarden Euro verdoppelt werden.
Ein Teil des zukünftigen Wachstums ist im aktuellen Kurs bereits eingepreist. Nach der kräftigen Rallye in den vergangenen zwölf Monaten notiert die Aktie ziemlich genau auf dem mittleren Kursziel der Analysten. Zwar raten die 13 von MarketScreener erfassten Experten zu einem Kauf der Aktie, ihr Ziel von 418,40 Euro liegt allerdings minimal unter dem aktuellen Kurs von etwa 417 Euro. Auftrieb könnte höchstens eine unerwartet deutliche Erhöhung der Dividende morgen früh geben.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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