Auch AMD gerät ins Abseits
Retail Trader verkaufen Top-Aktien wie Nvidia – worauf sie stattdessen setzen
Retail Trader haben sich von den großen Gewinnern des Jahres wie Nvidia und AMD getrennt, wie eine Analyse von JPMorgan zeigt. Stattdessen haben sie sich auf einige der größten Verlierer gestürzt.
- Retail Trader trennen sich von Gewinnern wie Nvidia und AMD
- Stattdessen stürzen sie sich auf Verlierer wie Apple und Boeing
- Interesse an ETFs langsam, Nachfrage nach Bitcoin-ETFs stark
Unter den größten Gewinnern des laufenden Jahres befinden sich unter anderem die Techkonzerne Nvidia, Advanced Micro Devices (AMD) und die Facebook-Mutter Meta. Doch sie alle sind in der letzten Woche bei Privatinvestoren ins Abseits geraten, wie aus einer Analyse von Transaktionen durch die US-Großbank JPMorgan hervorgeht.
Aktien von Nvidia haben sich seit Jahresbeginn um 85 Prozent verteuert, da der Chiphersteller die künstliche Intelligenz Technologie vorantreibt, die für große Sprachmodelle benötigt wird. Titel von AMD haben in dem Zeitraum etwa 38 Prozent zugelegt und für Meta ging es gleichzeitig um 43 Prozent aufwärts. Alle drei Aktien haben sich nach Ansicht der Retail Investoren zu schnell zu stark verteuert, sodass sie auf die Verkauflisten gewandert sind.
Es ist auffällig, dass sich die Anleger stattdessen vor allem auf Unternehmen gestürzt haben, deren Anteilsscheine zuletzt in Ungnade gefallen waren. So verzeichnete Apple mit 1,43 Milliarden US-Dollar den höchsten Nettoumsatz unter Retail Tradern, und Boeing gehörte zu den zehn Aktien mit dem höchsten Nettozufluss bei den Privatinvestoren.
Die Apple-Aktie geriet in diesem Jahr insbesondere unter Druck, nachdem berichtet wurde, dass die iPhone-Verkäufe in China aufgrund des geringen Interesses und des starken Wettbewerbs zurückgegangen sind. Gleichzeitig gibt es erste Hinweise darauf, dass die teure Vision-Pro-Brille aus dem Haus nicht unbedingt ein Kassenschlager ist. Und nachdem das Unternehmen kürzlich seine Pläne zum Bau eines E-Autos aufgegeben hat, bleibt die Frage nach dem nächsten großen Umsatzbringer von Apple unbeantwortet. Apple-Aktien haben in diesem Jahr knapp acht Prozent eingebüßt.
Boeing hatte mit einer Reihe von Produktions- und Rechtsproblemen zu kämpfen. Die Titel haben sich seit Jahresbeginn um etwa 28 Prozent verbilligt. Gefragt waren in der vergangenen Woche aber auch die Anteilsscheine von Broadcom, Alphabet und Novo Nordisk.
Insgesamt kauften die Retail Investoren Aktien im Wert von 3,9 Milliarden US-Dollar, was fast einer ganzen Standardabweichung des 12-Monats-Durchschnitts entspricht. Das Interesse an den börsengehandelten Fonds, die den S&P 500 und den Nasdaq 100 abbilden, sei "langsam" gewesen, erläuterte JPMorgan-Analyst Peng Cheng. Gleichzeitig sei die Nachfrage nach Bitcoin-ETFs weiterhin stark, insbesondere nach dem iShares Bitcoin Trust und dem Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund, fügte er hinzu.
JPMorgan verwendet eine Methodik, die sich auf Transaktionen konzentriert, die von den Retail Investoren über die großen Handelshäuser abgewickelt werden.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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