Bereit für Zinssenkungen
Deutschland sieht niedrigste Inflationsrate seit 2021: Zinswende im Juni?
Mit 2,2 Prozent hat die Teuerungsrate in Deutschland im März ihren tiefsten Stand seit April 2021 erreicht. Auch bei Energie und Lebensmitteln entspannt sich die Lage. Im Monatsvergleich legte die Inflation jedoch zu.
- Teuerungsrate in Deutschland im März auf 2,2 Prozent gesunken.
- Inflation weiter rückläufig, Verbraucherpreise um 2,2 Prozent gestiegen.
- DAX reagiert kaum, Preise steigen um 0,4 Prozent gegenüber Februar.
Die Inflation in Deutschland ist weiter auf dem Rückzug. Im März 2024 sind die Verbraucherpreise um voraussichtlich 2,2 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag meldete. Zuletzt lag die Rate im April 2021 so niedrig, lange vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges, der vor allem die Energiepreise auf historische Höchststände befördert hatte.
Der deutsche Leitindex DAX reagierte zunächst kaum auf die Zahlen. Am Mittag notiert der Index knapp unter 18.500 Punkten und damit leicht im Minus.
Gegenüber Februar 2024 steigen die Preise um 0,4 Prozent. Die Kerninflation, bereinigt um Nahrungsmittel und Energie, legte um 3,3 Prozent zu. Trotz auslaufender Preisbremsen für Energie und höheren CO2-Preisen auf fossile Brennstoffe, fielen die Energiepreise um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ebenso sanken die Nahrungsmittelpreise erstmals seit 2015 um 0,7 Prozent, was deutlich unter der allgemeinen Preissteigerungsrate liegt.
“Das Gespenst der Inflation verliert weiter an Schrecken", kommentiert Robin Winkler, Chefvolkswirt für Deutschland von Deutsche Bank Research, die Zahlen. "Wie auch in anderen europäischen Ländern ist in Deutschland die Inflationsrate im Monat März deutlicher gesunken als erwartet. Mit "nur" noch 2,2 Prozent ist die Inflationsrate auf dem besten Weg, spätestens im Frühsommer zumindest vorübergehend unter die wichtige 2-Prozent-Marke zu fallen. Damit bleibt die Inflation zwar hoch. Doch die positive Tendenz sowohl in Deutschland als auch im Rest der Eurozone dürfte die EZB in ihrer Absicht bestärken, im Juni die Zinswende einzuleiten."
Zuvor hatte das Münchner Ifo-Institut schon am Dienstagmorgen über deutliche Zeichen einer Inflationsabschwächung berichtet, was Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) befeuert. Eine aktuelle Umfrage des Instituts zu den Preiserwartungen der Unternehmen verzeichnete den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren, betonte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Die Inflationsrate, gemessen am Verbraucherpreisindex, ist ein entscheidender Indikator für die Preisentwicklung konsumierter Waren und Dienstleistungen durch private Haushalte in Deutschland.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE-Redaktion
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Der DAX wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,19 % und einem Kurs von 18.464PKT auf Citigroup (02. April 2024, 14:28 Uhr) gehandelt.
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