Siliziumkarbid-Halbleiter
Tesla im Sinkflug – auch diese Aktie leidet!
Die Absatzschwäche von Tesla betrifft auch seine Zulieferer. Besonders Halbleiterhersteller Wolfspeed könnte unter den schwachen Verkaufszahlen bei E-Fahrzeugen leiden, warnt jetzt Wells Fargo.
- Absatzschwäche bei Tesla betrifft auch Zulieferer wie Wolfspeed.
- Siliziumkarbid-Halbleiter sind besonders sensibel für Absatzrückgang.
- Wells Fargo warnt vor weiteren Kursverlusten bei Wolfspeed.
Der Absturz von Tesla, nicht nur der Aktie, sondern auch der Auslieferungszahlen, zieht weite Kreise. Wie für die Hersteller von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist um die Produktion von Fahrzeugen mit Elektroantrieben eine hochspezialisierte Zuliefererbranche entstanden.
Ein besonders sensibles Bauteil sind neben den Batterien auch Halbleiter, allen voran Siliziumkarbid-Halbleiter. Die nämlich verbinden eine hohe Leitfähigkeit mit einer hohen Beständigkeit und Hitzeresistenz, womit sie sich für den Einsatz in mechanisch stark beanspruchten Bauteilen qualifizieren.
Gegenwind für Siliziumkarbid-Halbleiter
Eines der Unternehmen, das solche Halbleiter herstellt ist Wolfspeed, das künftig auch in Deutschland operieren will – in einen Standort in Saarbrücken soll ein Milliardenbetrag investiert werden.
Die Entwicklung der Aktie ist schon seit einiger Zeit keine Augenweide. Grund hierfür ist vor allem die starke Konkurrenz durch Unternehmen wie Infineon, ON Semiconductor und STMicroelectronics, die im Unterschied zu Wolfspeed bereits profitabel wirtschaften.
Weiteren Gegenwind erhält das Papier am Mittwoch durch ein Downgrade der Analysten von Wells Fargo, die sich nach den katastrophalen Absatzzahlen von Tesla um die Entwicklung auf dem Markt für Elektrofahrzeuge sorgen.
Tesla für 55 Prozent des Marktes verantwortlich
Lesen Sie auch
Analyst Gary Mobley, der laut des Vergleichsportals TipRanks als äußerst treffsicherer Experte gilt, rechnet damit, dass die Absatzschwäche auch zu einer sinkenden Nachfrage nach Siliziumkarbid-Halbleitern führen wird, die nicht von den Fahrzeugverkäufen von Herstellern wie BYD, Mercedes-Benz oder Hyundai ausgeglichen werden kann.
Grund für seine Einschätzung ist, dass Tesla aktuell für 55 Prozent der Nachfrage nach Siliziumkarbid-Halbleitern verantwortlich sei. Das Downgrade mit einem Kursziel von 30 US-Dollar gelte zwar spezifisch für Wolfspeed, er könne aber nicht ausschließen, dass auch die oben genannten Mitbewerber vor ähnlichen Schwierigkeiten stehen könnten.
Wolfspeed weitet Verluste aus
Die Aktie reagiert auf das Downgrade mit Kursverlusten von über fünf Prozent. Bereits am Dienstag hatte Wolfspeed 7,2 Prozent an Wert eingebüßt, wodurch sich die seit dem Jahreswechsel angefallenen Kursverluste auf inzwischen 36 Prozent türmen.
Gelingt den Käufern der Aktie nicht bald ein überzeugender Gegenschlag, drohen Kurse unterhalb von 26 US-Dollar und damit neue 52-Wochen-Tiefs, was die Lage der technisch stark angeschlagenen Aktie weiter verschärfen würde.
Wells Fargo ist derzeit eines der wenigen Institute mit einer Verkaufsempfehlung für Wolfspeed. Bei insgesamt 19 Empfehlungen vereinigt die Aktie acht Kauf- sowie neun Halte-Empfehlung auf sich. Nur zwei Analysten raten derzeit zum Verkauf. Das mittlere Kursziel liegt bei knapp 41 US-Dollar.
Fazit: Nische vor schwieriger Entwicklung
Angesichts der Absatzschwäche von Tesla hat sich die US-Großbank Wells Fargo dazu veranlasst gesehen, Wolfspeed – einen wichtigen Zulieferer des Fahrzeugherstellers – herabzustufen. Das Kursziel von 30 US-Dollar liegt dabei deutlich unter dem Analystenkonsens, genügt am Mittwoch aber, die Verlustserie der Aktie weiter zu verschärfen.
Kursrisiken sieht Analyst Gary Mobley auch für andere Hersteller von Siliziumkarbid-Halbleitern, darunter das deutsche Unternehmen Infineon, insbesondere dann, wenn sich die Absatzschwäche zu einer allgemeinen ausweiten sollten.
Wer sich nichtsdestotrotz bei Siliziumkarbid-Halbleitern engagieren möchte, sollte das bei ON Semiconductor tun. Neben einer in den vergangenen Jahren ansprechenden Kursentwicklung überzeugt das Unternehmen auch durch eine äußerst gesunde Bilanz.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors