Run auf Rohstoffe
"Gold steuert auf die 3.000 US-Dollar-Marke zu – oder steigt sogar noch höher!"
Der Goldpreis findet sich im Rallyemodus. Seit Jahresbeginn hat sich der Preis des Edelmetalls um knapp elf Prozent verteuert. Next stop 3.000 US-Dollar?
- Goldpreis im Rallyemodus, +11% seit Jahresbeginn. Next stop 3.000 US-Dollar?
- Sinkende Zinssätze machen Gold attraktiver. Hoffnungen auf Zinssenkungen durch Fed.
- Globaler Rückenwind für Gold. Prognosen bis zu 3.000 US-Dollar. Gold als Absicherung empfohlen.
Als Faustregel gilt, dass sinkende Zinssätze Gold attraktiver machen, da es sich um einen nicht-verzinslichen Vermögenswert handelt. Die Hoffnungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Federal Reserve in diesem Jahr sind groß. David Rosenberg, Gründer und Präsident von Rosenberg Research, sieht Gold auf dem Weg zu 3.000 US-Dollar – oder sogar noch höher steigen, und das nicht nur wegen der Fed.
"Angesichts des bevorstehenden Lockerungszyklus, des schwachen globalen Wachstums und der rückläufigen US-Inflation sind wir der Meinung, dass der Rückenwind, der Gold zu neuen Höchstständen treibt, noch viel stärker werden wird", so Rosenberg.
Er verweist auf die steigende Nachfrage seitens der globalen Zentralbanken, die sich über den chinesischen Yuan und die übermäßige Abhängigkeit vom US-Dollar sorgen, aber auch auf die boomende Nachfrage von Privatkunden in zum Beispiel Indien.
Der Stratege prognostiziert drei Szenarien. Das erste Szenario sieht vor, dass ein rezessionsfreies "soft landing" die weltweiten Realzinsen auf ihren langfristigen Durchschnitt seit dem Jahr 2000 zurückgehen lässt, was den US-Dollar um zwölf Prozent und den Goldpreis um zehn Prozent steigen lassen würde.
Im zweiten Szenario führt ein "typischer" Bärenmarkt dazu, dass die Zinssätze auf den Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2024 zurückfallen und der US-Dollar um acht Prozent fällt, was für Gold ein Aufwärtspotenzial von 15 Prozent um die 2.500 US-Dollar bedeuten würde.
Das extrem bullishe Szenario, das den Goldpreis auf 3.000 US-Dollar oder darüber hinaus treiben würde, hängt von einigen Schlüsselfaktoren ab. In erster Linie würde eine weitere Verschärfung der geopolitischen Spannungen Anleger in die vermeintliche Sicherheit des Rohstoffs flüchten lassen, so Rosenberg.
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"Eine Verschlechterung der finanziellen Bedingungen, zusätzlich zu den Auswirkungen der Zinssätze (zum Beispiel höhere Zinsaufschläge aufgrund zunehmender Zahlungsausfälle von Unternehmen) würden den Goldpreis ebenfalls in die Höhe treiben. Schließlich würden die wiederholten und zunehmend düsteren Warnungen über den fragilen Zustand der US-Finanzlage die Goldkäufer nur unterstützen", so Rosenberg weiter.
Der Stratege sagt, dass jedes gut diversifizierte Portfolio Gold enthalten sollte und "wir würden derzeit eine aggressive Übergewichtung empfehlen". Ein Gold-Investment würde demnach als Absicherung gegen geopolitische und fiskalische Risiken dienen, einen sicheren Hafen für den Fall eines Zusammenbruchs der Aktienhausse bieten und ein positives Engagement im kommenden Lockerungszyklus und in der Phase der US-Dollarschwäche ermöglichen. "Scheuen Sie sich nicht, bei den aktuellen Kursen einzusteigen", so Rosenberg.
Die Commerzbank warnt unterdessen davor, dass die zunehmende Unsicherheit über die Zinssenkungen der US-Notenbank einen Gegenwind für das Metall darstellen werde. "Wir bezweifeln, dass die Fed einen ausgeprägten Lockerungszyklus einleiten wird und sehen daher mittelfristig nur ein begrenztes weiteres Aufwärtspotenzial für Gold", so Thu Lan Nguyen, Analystin der Commerzbank.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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