Hohe Nachfrage
Nordex: Auftragseingang mehr als verdoppelt
Die Nachfrage nach Windkraftanlagen ist hoch, davon profitiert auch MDAX-Unternehmen Nordex.
- Auftragseingang verdoppelt: Nordex erhält 338 Aufträge für 2.086 MW.
- Verkaufspreise sinken: Nordex erzielt nur noch 850.000 Euro/MW.
- Aktie behauptet sich: Nordex zeigt relative Stärke im schwachen Markt.
Von Flaute kann trotz durch hohe Leitzinsen gestiegener Investitionskosten kaum eine Rede sein. Der Hersteller von Windkraftanlagen Nordex hat im ersten Quartal einen starken Auftragseingang verbucht, unterstützt durch Großaufträge wie zum Beispiel aus Südafrika.
Auftragseingang verdoppelt
Das Unternehmen nahm in den vergangenen drei Monaten Aufträge über 338 Windkraftanlagen entgegen. Die georderte Leistung liegt mit 2.086 Megawatt mehr als doppelt so hoch wie das Vorjahresniveau von 1.021 Megawatt.
Bei den Verkaufspreisen zeichnet sich allerdings ein rückläufiger Trend ab. Hat Nordex im Vorjahr für ein Megawatt noch Verkaufspreise in Höhe von 900.000 Euro erzielt, ist dieser im ersten Quartal auf 850.000 Euro je Megawatt gesunken.
Diese für Windparkbetreiber erfreuliche Nachricht dürfte dem harten brancheninternen Wettbewerb anzulasten sein – und Nordex vor Herausforderungen stellen, sein Betriebsergebnis zu verbessern, denn die Ertragsseite lässt mit dem letzten Nachsteuergewinn im Jahr 2017 stark zu wünschen übrig.
Aktie behauptet sich in schwachem Umfeld
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In einem am Dienstag schwachen Gesamtmarktumfeld scheinen Profitabilitätssorgen keine allzu große Rolle zu spielen, die Aktie notiert gegenüber dem Vortag kaum verändert.
Zur Eröffnung konnte sich Nordex zeitweise um ein Prozent steigern, was beweist, dass Anleger den starken Auftragseingang durchaus zu honorieren wissen. Sollte das Unternehmen in den kommenden Monaten eine auch auf der Ertragsseite ansprechende Entwicklung vorweisen, würde das einerseits den Kursanstieg der vergangenen Wochen rechtfertigen und andererseits den Boden für weitere Gewinne bereiten.
Die derzeit größte Gefahr für die Aktie ist ein Doppel-Top im Bereich von 13,30 Euro, während die Marke von 12,00 Euro als Unterstützung fungieren sollte. Für positive Entwicklungen auf der Ertragsseite ist ein Ausbruch zu erwarten, für anhaltende Profitabilitätssorgen ein Bruch der aktuellen Unterstützung – ungeachtet des derzeit starken Auftragseingangs, der neben höheren Erlösen auch höhere Verluste bedeuten würde.
Fazit: Halten oder Abwarten
Der Windkraftanlagenbauer Nordex verzeichnete im ersten Quartal einen starken Auftragseingang, die Buchungen verdoppelten sich gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig sind die Erlöse pro ausgeliefertem Megawatt Leistung gesunken.
Am Dienstag entscheiden sich Anleger darüber hinwegzusehen, sodass die Aktie in einem schwachen Gesamtmarktumfeld relative Stärke zeigt. Um den Kursanstieg der vergangenen Wochen zu rechtfertigen und für anhaltende Kursgewinne sorgen zu können, muss Nordex nun Sorgen um seine Profitabilität zerstreuen.
Wer bereits investiert ist, hält an der Aktie zunächst fest. Interessierten Anlegern ist geraten abzuwarten, bis entweder die Aktie einen klareren Kurs oder das Unternehmen profitables Wachstum erkennen lässt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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