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    Kapitalmarkt-Standpunkt  133  0 Kommentare Diesig am Horizont


    Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG:

    Wie instabil die Welt ist, hat sich in den letzten Tagen erneut gezeigt. Der massive Angriff des Irans auf Israel zeigt, dass sich anscheinend eine neue Weltordnung zukünftig durchsetzt. Auch dass sich der Iran mit der Rückendeckung Russlands in der Lage fühlt, ein „Don´t“ des amerikanischen Präsidenten zu ignorieren zeigt dies. Zum zweiten Mal seit Anfang 2022 konnten die USA und ihre Verbündeten sich nicht durchsetzen.

    Die Frage, die sich stellt, lautet: Spiegelt sich diese offensichtlich veränderte politische Weltordnung auch in der wirtschaftlichen wider? Der Ukraine-Krieg hat Dellen hinterlassen. Die deutsche Bauwirtschaft kann ein Lied davon singen. Insgesamt hat sich die Weltwirtschaft robust gezeigt. Geht das so weiter? Momentan erscheint es diesig am Horizont. In den ersten Monaten dieses Jahres gibt es einen Höchststand an Insolvenzen in Deutschland. Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) seit Beginn der Ermittlung noch nie so viele Pleiten, wie im März dieses Jahres. Direkt sehen wir dies auch an den Ausfällen oder den Veränderungen von Laufzeiten im Segment der KMU-Anleihen.

    Die Arbeitslosenquote steigt wieder. Das Gefühl der Unsicherheit bei den Menschen steigt ebenfalls. Gleichzeitig haben wir schon vor dem letzten Wochenende die Indikation für eine Eskalation des Nahost-Konfliktes gesehen. Die Benzinpreise an den Zapfsäulen sind nach oben geschossen, weil der wichtige Preis für den Barrel der Sorte Brent an den Spotmärkten mit 92 Dollar angestiegen ist. Das bedeutete in diesem Jahr eine Preissteigerung von mehr als 19%. Unterstützt wird dies auch durch die Schwäche des Euros gegenüber dem Dollar. Eigentlich müsste dies der Exportnation Deutschland zugutekommen. Zeigt sich momentan aber nicht, wie wir prognosebedingt wissen. Wir können am Ende des Jahres froh sein, wenn wir kein Wirtschaftsschrumpfen erleben müssen.

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    Anstiege bei den Ölpreisen setzen insbesondere konjunkturabhängige Sektoren wie Chemie und Automobilbau unter Druck. Im Gegensatz dazu wurden eben Aktien aus Rüstungssektor verstärkt nachgefragt. Sind die Kurse von etwa Rheinmetall oder Hensold schon nach Beginn des Ukraine-Krieges stark angestiegen, haben sie seit dem Terroranschlag der Hamas im Oktober 2023 noch einmal einen Schub bekommen. Gleichwohl sind die Kurse dieser Papiere derzeit in eine signifikante Korrekturphase eingetreten und die weitere Entwicklung bestimmen wohl eher autokratische, fanatische oder rechtspopulistische Politik und deren Generäle anstatt Analysten.  

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