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    Kapitalmarkt-Standpunkt  133  0 Kommentare Diesig am Horizont - Seite 2

    Mittelfristig wird sich die Zuflucht Anlageformen, die vor Inflation schützen fortsetzen. Gold, die Versicherung in unsicheren Zeiten, notiert momentan pro Feinunze über 2.400 Dollar. Experten erwarten einen Kurs von bis zu 3.000 Dollar. Chinesen, die bis vor wenigen Jahren sehr stark in Aktien oder Immobilien investiert waren, gehen jetzt auf Nummer sicher und investieren ihr Geld lieber in physisches Gold. Die weltweite Nachfrage steigt wohl auch aufgrund der Investitionen von Zentralbanken, insbesondere auch solcher Staaten, die sanktionsbehaftet sind. Der hohe Finanzierungsdruck und der Datenkranz in den USA führen dort, wie wir bereits geschrieben hatten zu einem fortschreitenden Tanz der Bären in den Anleihemärkten; ergo zu weiter steigenden Zinsen.

    Immer mehr Markteilnehmer und Analysten spekulieren darauf, dass die lästige Inflation die US-Notenbank (FED) davon abhalten könnte, die Zinssätze im Jahr 2024 überhaupt zu senken. Die Inflationsdaten der vergangenen zwei Monate waren unerwartet hoch, und in den jüngsten Stellungnahmen der FED bekommen langsam die Falken wieder die Oberhand. Die seit Monaten entwickelte Euphorie der Märkte bezüglich Zinssenkungen verpufft jenseits des Atlantiks.  Aktuell liegt der vom Markt antizipierte Zinssatz zum Jahresende über den letzten Zinsprognosen der FED. Große Anleger verkaufen US-Staatsanleihen und kaufen europäische und wetten darauf, dass die schwächere Inflation in Europa es der EZB ermöglicht, früher mit Zinssenkungen zu beginnen, was führende Ökonomen und Zentralbanker ebenfalls durchblicken lassen. Der Dollarkurs reagiert bereits entsprechend.

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    Ein schwer berechenbares Spannungsfeld, indem wir uns seit mehr als zwei Jahren bewegen. Covid-19 haben wir ganz gut wegstecken können. Die geopolitischen „Wirrungen“ hinterlassen Spuren, so dass der Horizont diesig erscheint. Wieder mal sind die Märkte im „Kabbelwasser“. Eigentlich könnten die langfristigen Zinsen in Europa tiefer sein aber die negative Entwicklung der US-Bondmärkte entfaltet durchaus transatlantische Transmission. Europa „profitiert“ auf der Zinsseite gerade von seiner Uneinigkeit und unfertigen Struktur, die zu entsprechender konjunktureller Schwäche führt und trotz einiger „beeindruckender Lohnrunden“ scheint die Inflation im Zaum.

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    Kapitalmarkt-Standpunkt Diesig am Horizont - Seite 2 Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG: Wie instabil die Welt ist, hat sich in den letzten Tagen erneut gezeigt. Der massive Angriff des Irans auf Israel zeigt, dass sich anscheinend eine neue Weltordnung …

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