Quartalszahlen
124 Milliarden US-Dollar Dividende lassen sogar Apple alt aussehen!
Der saudische Ölkonzern Aramco hat am Dienstag seinen Geschäftsbericht präsentiert und die Höhe der in diesem Jahr zu erwartenden Dividenden verkündet.
- Saudi Aramco plant Rekorddividende von 124,3 Mrd. US-Dollar auszuschütten.
- Nettogewinn im ersten Quartal um 14% gesunken, aber dennoch bei 27,3 Mrd. US-Dollar.
- Saudi-Arabien benötigt Ölpreis von 96,20 US-Dollar pro Barrel für ausgeglichenen Haushalt.
Im Wert von 110 Milliarden US-Dollar will Apple eigene Anteile zurückkaufen, wie das Unternehmen im Rahmen seiner Ergebnispräsentation am vergangenen Donnerstagabend bekannt gegeben hatte. Das ist nicht weniger als das größte Aktienrückkaufprogramm aller Zeiten.
Saudi Aramco setzt nochmal einen drauf!
Seinen Aktionären gegenüber sogar noch großzügiger will sich der saudi-arabische Ölkonzern Aramco zeigen: Der kündigte am Dienstagvormittag an, in diesem Jahr mit Ausschüttungen in Höhe von 124,3 Milliarden US-Dollar zu planen. Davon profitiert vor allem das Königreich Saudi-Arabien, das nach dem IPO noch immer 82,2 Prozent am mit Abstand größten Ölkonzern der Welt hält.
Allein im ersten Quartal sollen 31,1 Milliarden US-Dollar an Dividenden ausgeschüttet werden. 20,3 Milliarden US-Dollar als sogenannte Basisdividende und 10,8 Milliarden US-Dollar als ergebnisabhängige Ausschüttung.
Nettogewinn um 14 Prozent gesunken
Die Höhe der geplanten Dividenden ist nicht das einzig beeindruckende am Geschäftsergebnis des Ölkonzerns, auch der im ersten Quartal erzielte Gewinn kann sich sehen lassen: Der fiel aufgrund niedriger Ölpreise und geringerer Verkaufsvolumen gegenüber dem Vorjahr zwar um 14 Prozent niedriger aus, betrug aber noch immer 27,3 Milliarden US-Dollar, womit die Analystenschätzungen getroffen werden konnten.
Was die angestrebte Ausweitung der Förderkapazitäten betrifft, treten das Königreich und Aramco derzeit auf die Bremse. Ursprünglich hatte man geplant, bis zu 13 Millionen Barrel Rohöl pro Tag fördern zu können. Angesichts der rückläufigen Ölpreise will Aramco aber ein maximales Produktionsvolumen von 12 Millionen Barrel beibehalten.
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Dadurch können Investitionskosten eingespart beziehungsweise über einen längeren Zeitraum hinweg aufgeteilt werden, was eine höhere finanzielle Flexibilität erlaubt.
Saudi Arabien auf höheren Ölpreis angewiesen
Der Verzicht auf die Ausweitung der Angebotskapazitäten steht im Einklang mit dem Finanzbedarf Saudi-Arabiens. Der Weltwährungsfonds IWF schätzt, dass das Königreich auf einen Ölpreis von 96,20 US-Dollar pro Barrel angewiesen ist, um einen ausgeglichenen Haushalt finanzieren zu können. Dafür müsste Öl gegenüber dem Niveau vom Dienstagvormittag um 15,6 Prozent zulegen.
An der Heimatbörse in Riad wird Aramco mit leichten Zugewinnen gehandelt, nachdem die Performance in diesem Jahr bislang eher durchwachsen ist. Die Kursverluste in Höhe von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum reflektieren unterdessen den niedrigeren Unternehmensgewinn.
Fazit: Anleger müssen auf die Alternativen setzen
Trotz niedrigerer Gewinne als noch im Vorjahr will der saudische Ölmulti Aramco eine Rekorddividende in Höhe von 124 Milliarden US-Dollar ausschütten. Die kommt überwiegend dem saudi-arabischen Staat zugute, der Mehrheitseigner des Unternehmens ist.
Für Anleger hierzulande ist die Aktie nicht handelbar, die hohen Ausschüttungen des Konzerns reflektieren aber die gute Ertragslage in der Ölbranche. Wer hiervon profitieren möchte, sollte sich beispielsweise bei Shell umsehen.
Dem Unternehmen gelang ein überraschend gutes Quartalsergebnis, weshalb die Aktienrückkäufe ausgeweitet und die Dividendenrendite bei attraktiven 3,8 Prozent belassen werden soll. Noch mehr ist aktuell beispielsweise bei Petrobras oder BP zu holen, das am Dienstag ebenfalls sein Quartalsergebnis vorgestellt hat.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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