ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax weitet Verluste vor Bernanke-Rede aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der Unsicherheit vor der Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke hat der Dax am Freitag seine Verluste deutlich ausgeweitet. Der deutsche Leitindex rutschte nach etwas mehr als einer Handelsstunde um 1,95 Prozent auf 5.475,48 Punkte ab. Schon am Vortag hatte der Leitindex seine Aufwärtsbewegung nachmittags abgebrochen und deutlich im Minus geschlossen. Der MDax büßte derweil am Freitag 1,78 Prozent auf 8.550,51 Punkte ein und auch der TecDax gab deutlich nach. Er fiel um 1,25 Prozent auf 708,27 Punkte.
Während am Markt zuletzt auf eine weitere geldpolitische Lockerung ('QE3') spekuliert wurde, warnen Experten vor überhöhten Erwartungen an die US-Notenbank. Deren Präsident Ben Bernanke wird sich am Nachmittag bei einer Konferenz der amerikanischen Zentralbank zur Lage der US-Wirtschaft äußern. Ben Potter von IG Markets etwa rechnet nur mit dem üblichen Wortlaut, wonach die Fed 'alles nötige tun werde, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen'. Schlecht für den Dax sei laut Händlern aber auch das in einigen europäischen Ländern verlängerte Leerverkaufsverbot, weshalb sich Spekulationen auf fallende Kurse weiterhin auf den deutschen Markt konzentrieren dürften.
GILDEMEISTER PROFITIEREN VON AKTIENRÜCKKÄUFEN
Ein Lichtblick am Aktienmarkt waren vor allem die Aktien von Gildemeister , die mit einem Aufschlag von 3,98 Prozent auf 10,71 Euro der Favorit im MDax waren. Der Werkzeugmaschinenbauer hatte am Vorabend den Start eines Aktienrückkaufpakets angekündigt. Von diesem Freitag an will das Unternehmen bis Jahresende gut 3 Millionen Papiere an der Börse kaufen, die dann als 'Währung' für künftige Zukäufe dienen sollen. 'Bei dem substanziell niedrigen Aktienkurs macht das Sinn', sagte ein Börsianer.
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Lanxess dagegen waren mit minus 7,50 Prozent auf 39,06 Euro das Schlusslicht im Index mittelgroßer Werte. Bei den Papieren des Spezialchemiekonzerns verwiesen Händler auf die Mitteilung, dass Unternehmenschef Axel Heitmann den Löwenanteil seiner Aktien verkauft hat. Auf Anfrage der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX hält er nach dem Verkauf von mehr als 253.000 Aktien nur noch 10.000 Stück. Vom Konzern erhöhte Preise für technische Kunststoffe gingen dagegen unter.
RWE NACH SÜWAG-BERICHT IM DAX-MITTELFELD
Im Dax hielten sich die am Vortag deutlich unter Druck geratenen RWE-Titel auf Augenhöhe mit dem deutschen Leitindex, der zugleich keinen einzigen Gewinner zu verzeichnen hatte. Die Papiere des Versorgers gaben um 1,85 Prozent auf 24,90 Euro nach und waren so im Mittelfeld des Dax zu finden. Laut 'Financial Times Deutschland' könnte ein möglicher Verkauf des Regionalversorgers Süwag bis zu 800 Millionen Euro einbringen.
Im TecDax gab es derweil Kursgewinne bei den zu den Favoriten gehörenden Aktien von Nordex . Sie stiegen um 1,34 Prozent auf 4,001 Euro. Dafür verantwortlich gemacht wurden weitere Zukäufe der Klatten-Familie, die sich mehr und mehr einem Anteil von 25 Prozent annähert. Eine Kurszielsenkung der britischen Bank HSBC fiel dem gegenüber nicht ins Gewicht./tih/wiz