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    ROUNDUP  240  0 Kommentare Streikgefahr bremst Fraports Aufwärtstrend - Bahn ermöglicht Wachstum

    FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat wegen des schwelenden Tarifkonflikts auf dem Vorfeld seine Wachstumsprognose für 2012 gekappt. Das Passagierplus am Flughafen werde 2012 wegen der weiteren Streikgefahr unter den bislang genannten vier Prozent liegen, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte am Donnerstag in Frankfurt. An der Börse drehte die Aktie nach anfänglichen Kursverlusten ins Plus und gewann am Mittag in einem sehr freundlichen Marktumfeld rund 1,2 Prozent.

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    Gleichwohl rechnet das international aufgestellte Unternehmen für 2012 mit einem Umsatzplus auf über 2,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen/EBITDA) soll um mindestens fünf Prozent wachsen - und damit nicht mal halb so rasant wie 2011.

    Im abgelaufenen Jahr verdiente der Konzern unter dem Strich 251 Millionen Euro, ein Rückgang um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2010 hatte das Unternehmen allerdings eine steuerliche Rückstellung von rund 80 Millionen Euro aufgelöst. Ohne diesen Einfluss wäre der Gewinn im Jahresvergleich um 30 Prozent gewachsen, sagte Schulte. Operativ stieg das Ergebnis (EBITDA) um 13 Prozent auf den Rekordwert von 802,3 Millionen Euro. Der Konzernumsatz kletterte um acht Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.

    Einen guten Anteil lieferten erneut die internationalen Flughäfen des Konzerns, die ihren Umsatz um 13 Prozent und ihren operativen Gewinn um sechs Prozent steigerten. Im klassischen Flughafengeschäft sorgten höhere Lande- und Startgebühren in Frankfurt wie auch steigende Passagierzahlen bei gleichbleibenden Personalkosten für eine deutliche Margenverbesserung.

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    Auch im Einzelhandelsgeschäft am Flughafen ging es bergauf. Mittelfristig will Fraport über die Shops und Gaststätten an jedem Passagier im Schnitt 4 Euro verdienen. Derzeit liegt der Wert bei 3,17 Euro und damit 5 Prozent über dem Vorjahreswert.

    Die im Oktober eröffnete und in der Region heftig umstrittene neue Landebahn ermöglicht konstantes Wachstum am Heimatdrehkreuz Frankfurt. Zunächst hat sie für deutlich pünktlichere Ab- und Anflüge gesorgt. Die Zahl der Flugbewegungen werde ebenfalls wachsen, aber nicht so stark wie die Zahl der Passagiere, sagte Schulte. Das Frachtgeschäft hatte bereits 2011 nicht mehr das Rekordniveau aus dem Vorjahr erreicht und leidet weiter unter der schwächeren Nachfrage aus Fernost.

    Fraport plant auch künftig hohe Investitionen in Frankfurt. Das belastet die Kapitalausstattung des Unternehmens. Die Nettoschulden wuchsen 2011 auf 2,6 Milliarden Euro und sollen planmäßig 2015 mit 4 Milliarden Euro ihren Höhepunkt erreichen. Im kommenden Jahr sollen laut Schulte die Bauarbeiten für das dritte Terminal beginnen, das ab 2016 die weiter wachsenden Passagierzahlen bewältigen soll.

    Während des zweiwöchigen Streiks des Vorfeldpersonals im Februar sind laut Fraport rund 1700 Flüge mit 170 000 Passagieren ausgefallen. Der Schaden für Fraport liege im mittleren einstelligen Millionenbereich und werde bei der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) eingeklagt, erklärte Schulte. Die weitere Entwicklung müsse man abwarten, da das Fraport-Angebot für die rund 200 Leute ausgereizt sei. Die GdF-Forderung nach einer Angleichung an das Niveau in München sei mehr als erfüllt.

    Das in der kommenden Woche vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelte Nachtflugverbot habe für den Flughafen vor allem strategische Bedeutung, sagte Schulte. Frankfurt sei der zentrale Frachtflughafen Europas. Wenn ein Nachtflugverbot komme, werde sich das Geschäft langfristig verlagern. Die unmittelbaren Einflüsse auf das laufende Jahr seien hingegen eher gering. Er hoffe, dass sich das Gericht auch mit der sehr strikten Auslegung des derzeit geltenden Nachtflugverbots mit der sehr strikten 23.00-Uhr-Grenze beschäftige.

    Zur Fluglärmdiskussion in den Einflugschneisen der neuen Landebahn sagte Schulte, dass ihm die Schicksale der Menschen nahegingen. 'Wir haben daher die Pflicht, alles zu unternehmen, dass es leiser wird.' Er verwies auf das jüngst beschlossene Paket von 19 Einzelmaßnahmen gegen den Fluglärm und das Aufkaufprogramm für Immobilien. 'Es muss ruhiger werden. Es wird auch ruhiger.' Bislang habe man 40 Immobilien erworben, rund 200 Anfragen lägen vor.

    Zur Untermauerung seiner Position präsentierte Fraport eine repräsentative Umfrage in seinem Auftrag, aus der eine deutliche Zustimmung für die neue Landebahn hervorgeht. Lediglich in der Frage des möglichen Nachtflugverbots äußerten sich die Befragten aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet bei Dimap kritisch: So wollten 50 Prozent ein Nachtflugverbot auch bei wirtschaftlichen Schäden akzeptieren, 47 Prozent sprachen sich für eine geringe Zahl von wirtschaftlich notwendigen Nachtflügen aus. Eine große Mehrheit (81 Prozent) fand die Aussage, dass man sich an das erwartete Urteil des Bundesverwaltungsgerichts halten solle./ceb/DP/tw




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