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Vossloh bleibt nach turbulentem Jahr zuversichtlich

WERDOHL (dpa-AFX) - Der Verkehrstechnikkonzern Vossloh hat ein turbulentes Jahr mit einer leicht positiven Note abgeschlossen. Zwar brach 2011 der Gewinn unter dem Strich um rund 43 Prozent auf 55,7 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten aber mit einem noch deutlicheren Rückgang gerechnet. Zudem bekräftigte der Vorstand die Prognosen für das laufende und das kommende Jahr. Dabei kann er sich auf so dickes Auftragsbuch wie noch nie zuvor stützen. 2011 hatten unter anderem schleppende Geschäfte in China und Projektverzögerungen in Russland die Bilanz vermiest. Die im MDax notierte Aktie legte in den ersten Handelsminuten leicht zu.

Bereits im Laufe des Jahres hatte der Konzern seine Prognosen gleich zwei Mal gesenkt. Die reduzierten Erwartungen erreichte das Unternehmen sowohl beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 96,5 Millionen Euro wie auch beim Umsatz mit 1,2 Milliarden Euro. Beide Werte lagen damit ebenfalls deutlich unter den Vorjahreszahlen, der Umsatz etwa gab um mehr als elf Prozent nach. Analysten hatten jedoch auch hier noch etwas schwächere Zahlen erwartet.

GESCHÄFT IN SÜDEUROPA SCHWÄCHELT

Der Umsatz blieb im vergangenen Jahr vor allem durch ein schwaches Geschäft in China unter dem Vorjahr. Die Erlöse bei den margenträchtigen Schienenklemmen brachen wegen Projektverschiebungen um fast 30 Prozent ein. Auf dem Gewinn lastete zusätzlich der Preisdruck. Bei den Weichen blieb der Umsatz nahezu stabil. Das noch recht junge Geschäft mit Schienen-Service legte leicht zu. Im Lokgeschäft machte sich immer noch die magere Auftragsausbeute aus den Vorjahren bemerkbar und drückte den Umsatz um knapp neun Prozent.

Regional läuft das Geschäft für Vossloh höchst unterschiedlich. Europa etwa ist zweigeteilt. Während die Nachfrage in West- und Nordeuropa stabil ist, schwächeln wenig überraschend die südlichen Länder Europas. In vielen dieser Länder drücken hohe Schulden auf die Staatshaushalte und lasten somit ebenfalls auf den Investitionen der Länder für die Bahn. Auch China schwächelt, dort wartet Vossloh auf Hochgeschwindigkeitsprojekte. Die USA nehmen dank der Erholung bei den Gütertransporten indes wieder Schwung auf und in Südamerika sorgen der Ausbau des Schienennetzes für den Gütertransport und den Personenverkehr für Aufträge.

PROGNOSEN FÜR 2012 UND 2013 BESTÄTIGT

Die Vorzeichen für das laufende Jahr sind für den Vorstand angesichts eines überaus gut gefüllten Auftragsbuches klar positiv. Mit knapp 1,5 Milliarden Euro an Aufträgen Stand Ende des vergangenen Jahres liegt der Bestand bei den Bestellungen sogar noch etwas höher als gedacht. Daher bekräftigte der Konzern die bereits im Dezember veröffentlichten Prognosen für 2012 und 2013. In diesem Jahr soll ein Umsatz zwischen 1,25 und 1,3 Milliarden Euro herauskommen. Das EBIT soll 100 bis 110 Millionen Euro erreichen.

Für das kommende Jahr sieht der Vorstand ein Wachstum auf 1,3 bis 1,35 Milliarden Euro beim Umsatz voraus und einen operativen Gewinn (Ebit) von 120 bis 130 Millionen Euro. Die Dividende soll - wie bereits bekannt - weiter 2,50 Euro je Aktie betragen./stb/men/zb