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     857  0 Kommentare ROUNDUP Salzgitter bleibt vorsichtig - Dividende unter Erwartungen

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    SALZGITTER (dpa-AFX) - Vorsicht bleibt beim zweitgrößten deutschen Stahlhersteller Salzgitter Trumpf. Angesichts der großen Unsicherheiten über den Konjunkturverlauf gaben die Niedersachsen bei der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag in Salzgitter erneut keine konkrete Prognose. 'Wir bleiben Realisten und versprechen nichts, was wir nicht halten können', sagte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann. 'Das unterscheidet uns von machen anderen börsennotierten Unternehmen und so soll es auch bleiben.'

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    Nach einem kräftigen Gewinnsprung im vergangenen Jahr prognostiziert er für dieses Jahr bislang nur einen stabilen Umsatz sowie ein positives Ergebnis vor Steuern. Voraussetzung sei ein stabile Wirtschaftsentwicklung. Fuhrmann bezeichnete es aber als Herausforderung, das Ergebnis des Vorjahrs trotz der derzeitigen Erholung der Stahlpreise zu erreichen. Die Aktie legte bis zum Mittag gut 3 Prozent zu.

    SCHWÄCHE ÜBERWUNDEN

    Die Schwäche des Stahlmarkts Ende 2011 sei inzwischen überwunden. 'Ja, es geht aufwärts', sagte Fuhrmann. Bei den Preisen für das kommende Quartal habe der Konzern Preissteigerung im zweistelligen Euro-Bereich pro Tonne durchgesetzt. Die Auslastung der Stahlwerke sei insgesamt gut. Das soll sich aber erst in den kommenden Quartalen bemerkbar machen. Das erste Viertel wird noch unter den niedrigen Preisen von Ende 2011 leiden. Einen Verlust für den Konzern zwischen Januar und März schloss der Vorstand nicht aus.

    Die Unsicherheiten in der Wirtschaft machten der gesamten Stahlbranche seit dem Sommer zu schaffen. Viele Stahlverarbeiter und vor allem -händler hielten sich aus Angst vor einem Konjunktureinbruch mit Bestellungen zurück. Das drückte auf die Preise. Salzgitter drosselte im Herbst deshalb seine Produktion um rund zehn Prozent und folgte damit Konkurrenten wie ThyssenKrupp und ArcelorMittal .

    DIVIDENDE STEIGT

    Im vergangenen Jahr konnte Salzgitter trotz roter Zahlen des Stahlsegments im Schlussquartal den Vorsteuergewinn auf 201,6 Millionen Euro mehr als vervierfachen, wie die im MDax notierte Gesellschaft bereits zu Monatsbeginn mitgeteilt hatte. Sie ist damit damit immer noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt. 2007 hatte Salzgitter vor Steuern gut 1,3 Milliarden Euro verdient. Der Umsatz stieg 2011 um 19 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro.

    Der Überschuss vervielfachte sich von 30 Millionen auf 236 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen auch von Steuereffekten. Durch eine Neuordnung der Konzernstruktur kann Salzgitter nun Gewinne und Verluste von Tochtergesellschaften stärker verrechnen, das brachte 122 Millionen Euro. Die 25-prozentige Beteiligung am Kupferhersteller Aurubis bescherte Salzgitter einen Gewinnbeitrag von 74,2 Millionen Euro. Die Dividende soll von 32 auf 45 Cent je Aktie steigen. Damit steigt die Ausschüttungssumme um knapp 40 Prozent auf 27 Millionen Euro. Analysten hatten auf eine üppigere Dividende gehofft.

    FESTHALTEN AN TECHNOLOGIESPARTE

    Für dieses Jahr rechnet Salzgitter im Stahlbereich mit einem 'knapp positiven' Vorsteuerergebnis. Im Röhrengeschäft soll ebenfalls ein Gewinn herausspringen. In der Handelssparte erwartet der Vorstand bei stabilen Preisen erneut einen mittleren zweistelligen Millionengewinn.

    Die seit Jahren verlustreiche Technologiesparte mit dem Getränkeabfüllanlagenhersteller KHS soll dank des laufenden Sparprogramms sich der Gewinnschwelle wieder nähern. Im vergangenen Jahr schrieb sie einen Verlust von knapp 80 Millionen Euro. 'Das Ergebnis war überhaupt nicht zufriedenstellend', sagte Fuhrmann. Er widersprach dem Eindruck, dass die 2007 gekaufte Tochter eine Fehlinvestition war. Salzgitter werde die Geduld nicht verlieren. 'Wer werden nicht verkaufen, sondern sanieren selbst.' Zugleich verlangte Fuhrmann aber auch, dass die teure Restrukturierung nun auch in 'vorzeigbare' Ergebnisse münden muss.

    GROSSE ÜBERNAHMEN STEHEN NICHT AN

    Große Zukäufe plant Salzgitter trotz einer hohen Nettofinanzposition derzeit laut Fuhrmann nicht. Auch beim Kupferhersteller Aurubis sei derzeit keine Aufstockung der Beteiligung geplant. Allerdings schloss es der Manager nicht aus, bei einem Einbruch der Aurubis-Aktie wie 2011 nachzukaufen. Eine Übernahme der Mehrheit sei aber nicht geplant.

    Eindringlich warnte Fuhrmann vor neuen Belastungen etwa durch die Energiewende. Schon jetzt sei der Strompreis in Deutschland viel höher als in anderen Industrieländern. Eine Reduzierung der CO2-Emission um 30 Prozent stelle eine Gefahr für die deutsche und europäische Stahlbranche dar und bedrohe den Wirtschaftsstandort Deutschland, der eine starke Grundstoffindustrie brauche. Mit einem gut zwei Milliarden Euro schweren Investitionsprogramm habe Salzgitter ein Bekenntnis zum Standort Deutschland abgeben. 'Wir finden es daher legitim, verlässliche Rahmenbedingungen statt hektischer Kurswechsel einzufordern', sagte der Salzgitter-Chef. Die Signale aus der Politik gäben ihm aber Anlass zu 'vorsichtigem Optimismus'./enl/fn/stb





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