Übergangsjahr

Gold - 2013 fällt die Hürde von 2.000 USD

1.921 Dollar kostete eine Unze Gold im September 2011. Das war der bisherige Rekordpreis für das Edelmetall. Seitdem hoffen Investoren immer wieder darauf, dass es eine neue Rekordmeldung gibt. Vor allem die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Dollar steht dabei im Fokus. Doch 2012 könnte für solche, auf Rekorde abzielende Anleger eine Enttäuschung werden. Denn Goldexperten halten ein Überschreiten dieser Schwelle im laufenden Jahr für eher unwahrscheinlich.

So sieht Philip Klapwijk vom Beratungsunternehmen GFMS für dieses Jahr keinen neuen Rekordwert voraus. Seiner Meinung nach wird Gold in einer Spanne zwischen 1.530 Dollar und 1.920 Dollar gehandelt werden. Der durchschnittliche Preis soll bei 1.731 Dollar je Unze liegen.

Derzeit zeigt sich bei Investoren eine gewisse Müdigkeit. Vor allem aus Indien und China kommen kaum aufmunternde Signale. Der wichtige indische Markt schwächelt etwas. So geht der Verbrauch der indischen Schmuckindustrie 2011 um 3 Prozent auf 761 Tonnen zurück. Weltweit sinkt die Nachfrage aus der Schmuckbranche um 2 Prozent auf 1.973 Tonnen. Im vergangenen Jahr wird dieser Rückschlag noch durch stärkere Zukäufe von Notenbanken und Investoren, die auf Goldbarren oder Münzen setzen, aufgefangen. Ein ähnliches Wachstum im laufenden Jahr scheint eher unwahrscheinlich zu sein.

Denn wenn die derzeitigen Krisen ein Ende finden, könnte sich auch der Rohstoffmarkt wieder beruhigen. Falls Europa seine Schuldenkrise meistert und die USA auf die nächste Runde der lockeren Geldpolitik verzichten, würde dem Gold ein wenig die Phantasie entzogen werden. Eine Normalisierung der Geldpolitik würde Investoren möglicherweise auf andere Investitionsvehikel zurückgreifen lassen.

Für 2013 zeigt sich der Experte dagegen optimistischer. Dann soll die Marke von 2.000 Dollar fallen. Im ersten Halbjahr 2013 wird ein Überschreiten der Schwelle erwartet. Dies könnte zugleich die Spitze der seit insgesamt zwölf Jahren andauernden Goldrallye sein. Wie viel Potenzial es dann für weitere Kurserhöhungen geben wird, ist unklar. Man muss jedoch nicht unbedingt von einer langfristigen Kurserholung ausgehen. Andererseits suchen Investoren schon jetzt nach einem Grund, der die nächste Kursrallye beim Gold einläuten könnte.



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