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     1487  0 Kommentare Voll etabliert

    Die Verbriefung ist kein Modetrend, sondern hat eine jahrhundertealte Tradition. Zu jeder Zeit, in der Waren und Güter erworben und verkauft wurden, waren Produzenten und Händler bestrebt, sich gegen Preisschwankungen abzusichern und eine möglichst sichere und kalkulierbare Rendite zu erwirtschaften. Und um diesen Grundgedanken geht es auch bei Zertifikaten, nämlich darum, Verluste zu vermeiden beziehungsweise die Gewinne zu optimieren.

    Im Gegensatz zum institutionellen Derivatehandel ist der Erwerb von Zertifikaten für Privatanleger jedoch erst seit etwas mehr als 20 Jahren möglich. Das allererste Zertifikat wurde 1990 entwickelt. Es handelte sich um ein Index-Zertifikat auf den Deutschen Aktien Index. Damit handelt es sich bei strukturierten Wertpapieren um eine verhältnismäßig junge Anlageklasse.

    Und inzwischen beziehen immer mehr private Anleger Zertifikate in ihre Investitionsüberlegungen mit ein. So weist es auch das Ergebnis einer aktuellen Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV) aus. An der Umfrage, die gemeinsam mit sieben großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich im September mehr als 2.600 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.

    Fast jeder Zweite beschäftigt sich bereits seit mehr als fünf Jahren mit Zertifikaten. Gut 13 Prozent der Umfrageteilnehmer beziehen sie seit drei bis fünf Jahren in ihre Anlageüberlegungen mit ein, während sich fast 15 Prozent seit ein bis drei Jahren für Zertifikate interessieren. Für jeden Vierten ist der Umgang mit Zertifikaten allerdings noch weitgehend Neuland.

    Das Ergebnis lässt den Rückschluss zu, dass ein bemerkenswerter Teil der Privatanleger längst erkannt hat, dass es sich bei Zertifikaten um attraktive Produkte handelt, mit denen sie gerade auch in unruhigen Börsenzeiten vom Auf und Ab der Märkte profitieren oder ihr Depot einfach und günstig absichern können.

    Insofern lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass Zertifikate bei den Anlegern längst etabliert sind. Sicher hat die Lehman-Pleite zu erheblicher Verunsicherung geführt, gleichwohl haben Industrie und Anleger nicht nur viel dazugelernt, sondern vor allem in Punkto Aufklärung und Transparenz enorme Fortschritte verzeichnen können.

    So erfreulich das Ergebnis der DDV-Umfrage auch sein mag, so zeigt es jedoch auch, dass die Aufklärungsarbeit konsequent weitergeführt werden muss. Denn es muss sich bei allen Privatanlegern die Erkenntnis durchsetzen, dass Zertifikate vor allem deshalb entwickelt wurden, um mit einem geringeren Risiko die Chancen des Aktienmarkts zu nutzen.




    Lars Brandau
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    Der Deutsche Derivate Verband (DDV)ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Mitglieder sind BNP Paribas, Citigroup, DekaBank, Deutsche Bank, DZ BANK, Goldman Sachs, HSBC Trinkaus, HypoVereinsbank, J.P. Morgan, LBBW, Morgan Stanley, Société Générale, UBS und Vontobel. Außerdem unterstützen mehr als 20 Fördermitglieder die Arbeit des Verbands. Dazu zählen die Börsen in Stuttgart und Frankfurt sowie der Handelsplatz gettex, der zur Bayerischen Börse in München gehört. Auch die Baader Bank, die Direktbanken comdirect bank, Consorsbank, DKB, flatexDEGIRO, ING-DiBa, maxblue, S Broker und Trade Republic gehören dazu sowie die Finanzportale finanzen.net, onvista und wallstreet:online und verschiedene andere Dienstleister.
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    Verfasst von Lars Brandau
    Voll etabliert Die Verbriefung ist kein Modetrend, sondern hat eine jahrhundertealte Tradition. Zu jeder Zeit, in der Waren und Güter erworben und verkauft wurden, waren Produzenten und Händler bestrebt, sich gegen Preisschwankungen abzusichern und eine …

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