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    Chartanalyse  6651  1 Kommentar Commerzbank vor Turnaround in Richtung 4,10 Euro?

    Haase & Ewert Trendsystem steht kurz vor einem Kaufsignal für Deutschlands zweitgrößte Bank

    (Daniel Haase)

    In seinem Vortrag bei der VTAD Hamburg wies Michael Riesner darauf hin, dass im 2012er-Sommer eine größere Wende hin zu einer höheren Risikobereitschaft stattgefunden hätte. Riesner leitet die technische Aktienanalyse bei der UBS in Zürich. Profiteure der von ihm skizzierten Trendwende seinen unter anderem die zuvor arg gebeutelten, südeuropäischen Aktienmärkte und Finanztitel. Prüfen wir diese Aussage anhand von Fakten: Der europäische Aktienindex DJ Stoxx 600 gewann seit Anfang Juli knapp +8%, der  Branchenindex DJ Stoxx 600 Banken sogar +16%. Griechenlands Aktienmarkt (FTSE/Athex 20) übertraf jedoch international alle Märkte mit +48% (Stand: 22.10.12).

    Commerzbank vor Turnaround in Richtung Buchwert?

    Die eng mit dem finanzpolitischen Schicksal Südeuropas verbundene Commerzbank-Aktie konnte immerhin +14% von 1,37 auf 1,56 Euro zulegen. In seiner Kolumne "Commerzbank bald ein Kauf?" vom 29.6.12 zeigte mein Kollege Gerd Ewert die bilanziellen Risiken bei Deutschlands zweitgrößter Bank klar auf. Die Engagements in Südeuropa (lt. Geschäftsbericht über 35 Mrd. Euro) übersteigen das bilanzielle Eigenkapital (27 Mrd. Euro) bei weitem. Ohne "Euro-Rettung" lautete das Commerzbank-Kursziel daher Null, mit "Euro-Rettung" schaut das Bild jedoch viel freundlicher aus - zumindest für die so entlasteten Banken. Tragen (Nordeuropas) Steuerzahler sämtliche Ausfallrisiken (via Haftung für ESM und EZB), so könnten sich die Aktienkurse vieler Banken wieder ihrem Buchwert annähern. Lt. Commerzbank Halbjahresbericht 2012 beträgt das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital ca. 24 Mrd. Euro. Bei 5,8 Mrd. Aktien entspricht dies einem Buchwert von 4,11 Euro. Sicherlich ein schwacher Trost für all jene, welche für die Anteilsscheine 20 Euro oder gar 30 Euro bezahlten, doch aus Sicht der aktuellen Kurse ergäbe sich ein Potenzial von bis zu 163%.

    Haase-Ewert-Trendsystem kurz vor Kaufsignal

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    Unser mit dem VTAD Award 2009 prämiertes Trendanalyse-System generierte im November 2010 bei 4,69 Euro ein bis heute gültiges Verkaufssignal. Den Abonnenten unserer Pfadfinder-Signale blieb der anschließende Kursverlust von gut zwei Dritteln erspart. Der Vorteil guter Trendfolgekonzepte liegt manchmal auch in der Vermeidung katastrophaler Verluste. Dank der nunmehr gut einjährigen Bodenbildungsphase näherte sich die obere, grüne Trendlinie dem Commerzbank-Aktienkurs sukzessive an. Ein mittelfristiges Kaufsignal kommt somit wieder in Reichweite. Gegen ein Engagement bei der Commerzbank sprechen vor allem zwei Gründe: (1) Die Aktie hinkt dem europäischen Bankensektor hinterher - es muss also attraktivere Kandidaten geben und (2) Wer auf mit der Commerzbank-Aktie zumindest indirekt auf eine finanzielle Stabilisierung Europas setzt, sollte vielleicht einmal einen Blick auf Griechenland riskieren.

    Griechische Börse besser als Commerzbank!

    Für Athens Aktienindex "FTSE/Athex20" konnte das Haase-Ewert-Trendsystem bereits vor einigen Wochen ein neues Kaufsignal generieren. Gleiches gilt für  16 der 20 Indexmitglieder. Damit ist der noch recht junge Aufwärtstrend auch strukturell breit abgestützt. Im direkten Vergleich mit der Commerzbank-Aktie wird deutlich: Griechenlands Aktien schnitten trotz katastrophaler Baisse (im Tief -94%) besser ab als Deutschlands zweitgrößte Bank. Obendrein zeichnet sich in Athen das Ende der fast fünfjährigen Baisse klarer ab als bei der Coba.

    Wer auf die Stabilisierung / Erholung Südeuropas setzen möchte, sollte sich weniger für Commerzbank-Aktien sondern vielmehr fürs griechische "Original" interessieren. Zumal im Athex neben einigen Bankaktien auch Unternehmen enthalten sind, welche die tiefe, hellenische Depression ohne Staatshilfe überstanden haben und - zumindest teilweise - weiter expandieren konnten. Für Trendfolger wie auch Contrarians lautet daher der Rat:

    "Denken Sie mal über griechische Aktien nach!"

    Daniel Haase

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    Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den angesprochenen Wertpapieren / Basiswerten derzeit nicht investiert. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

     

     



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    Daniel Haase wurde 2009 von der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands mit dem VTAD Award ausgezeichnet. Der Anlagestratege eines Trendfolge-Investmentfonds ist regelmäßiger Interviewpartner im Deutschen Anleger Fernsehen (DAF). Seine aktuellen Analysen und Kommentare erscheinen 25x pro Jahr im Trendfolger-Brief. Bei Interesse melden Sie sich hierzu (kostenfrei) unter www.folgedemtrend.de an.
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    Verfasst von 2Daniel Haase
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