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    Aktien Europa  2989  0 Kommentare Sorgenfalten und Hoffnungsträger

    Europas Aktienmärkte zeigen sich derzeit äußerst robust. Selbst die   Rücktrittsankündigung des italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti und die eventuelle Rückkehr von Silvio Berlusconi konnten die Märkte nicht lange schocken. Italien konnte trotz allem neues Geld zu günstigen Zinsen aufnehmen: 6,5 Mrd. Euro über Schatzanweisungen mit 364 Tagen Laufzeit. Die Emissionsrendite lag bei 1,456 Prozent, verglichen mit 1,762 Prozent am 13. November und war damit die niedrigste in dieser Laufzeitenkategorie seit März. Griechenland kaufte zu günstigen Konditionen eigene Staatspapiere zurück. Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Schuldenstein, aber immerhin ein positives Zeichen – und genau das, was EU, EZB und IWF zuvor gefordert hatten.

    Sorgenfalten gibt es dagegen um die Perspektiven Frankreichs, denn die Wirtschaft des Landes leidet weiterhin: Der Abwärtstrend hält ebenso bei den Konjunkturdaten wie auch bei der Industrieproduktion und auf dem Arbeitsmarkt an.

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    Insgesamt muss man aber sagen: Viele Unternehmen in Europa stehen gut da. Sie haben sich auf die nachlassende Konjunktur in Europa eigestellt. Die Unternehmen, die nicht von Europa abhängig, sondern global aufgestellt sind, dürften auch in Zukunft nicht allzu sehr leiden, sondern sogar profitieren.

    Unsere Analysen haben jedoch gezeigt, dass manche Unternehmen, die wir in unseren Portfolios gehalten haben, in der jetzigen Marktphase ihren fairen Wert bereits erreichten. Dies gilt zum Beispiel für Novartis (ISIN: CH0012005267), Heineken (ISIN: NL0000009165) und die britische Smith & Nephew (ISIN: GB0009223206). Das sind nach wie vor sehr gute Unternehmen, die aber, wie gesagt, den von uns berechneten industriellen Wert überschritten haben, weshalb wir uns nun von unseren Positionen getrennt haben.

    Bleibt also die Suche nach neuen Hoffnungsträgern. Um das freigewordene Cash wieder sinnvoll anzulegen, suchen wir von METROPOLE Gestion als Value-Investoren und Stock-Picker stets nach unterbewerteten Aktien, die einen Katalysator aufweisen, der diese Unterbewertung in einem überschaubaren Zeitraum wieder aufhebt. Nach unseren Analysen sind aktuell die deutsche Norma Group (ISIN:  DE000A1H8BV3) und die britische Informa (ISIN: JE00B3WJHK45) gute Beispiele für unterbewertete Unternehmen.

    Die Norma Group stellt in großen Mengen zuverlässige Verbindungssysteme zu geringen Stückpreisen her. Das Unternehmen hat eine breite Kundschaft mit mehr als 10,000 Abnehmern ihrer Produkte vornehmlich aus den Bereichen Automobil und Industrie. Die Produkte sind eigentlich nur kleinere Teile, die kaum mehr als ein paar Cent oder Euro kosten. Aber diese Produkte sind wichtig, wenn es um Abdichtungen oder um die Reduzierung von Gewicht geht. Mit rund 15 Prozent Marktanteil ist die Gruppe die Nummer 1 auf der Welt. Das Unternehmen hatte bisher keine eigenen Produktionsstätten in Asien.  Deshalb musste Norma immer Millionen von Teilen nach Asien exportieren. Das war sehr teuer. Jetzt haben sie „vor Ort“ eine eigene Produktion. Das spart Kosten und hebt die Margen. Davon sollte die Aktie profitieren.

    Verbesserte Margen sollten auch die Attraktivität der britischen Informa stärken. Das Verlagsunternehmen ist vor allem in den Bereichen Bücher und Magazine für Studenten und Akademiker, kommerzielle Informationen und Analyseprodukte für die Bereiche Life Science, Gesundheitswesen, Telekommunikation und Medien sowie Finanzinformationen stark. Informa profitiert dabei stark von der Umstellung von gedruckten Produkten auf digitale Angebote. Das senkt die Kosten und erhöht die Margen. Damit verbunden ist auch eine Veränderung des Geschäftsmodells: Man ist heute weniger Verlag, sondern mehr Software- und Serviceunternehmen. Und das bedeutet wiederum: höhere Margen.

    Trotz aller Sorgenfalten, die auf die Stirn so mancher Anleger wohl im kommenden Jahr wieder zurückkehren werden, kann man auch in unruhigen Zeiten bei der Suche nach neuen Hoffnungsträgern an den europäischen Aktienmärkten durchaus fündig werden.

      




    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von 2Markus Hampel
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