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    Börsen-Unwort des Jahres  2635  0 Kommentare "Freiwilliger Schuldenschnitt" ist Börsenunwort 2012

    Zum zwölften Mal haben Makler, Wertpapierhändler und Analysten der Börse Düsseldorf das Börsen-Unwort des Jahres gewählt. Die Wahl fiel mit großer Mehrheit auf den Begriff „Freiwilliger Schuldenschnitt“.
     
    Die Begründung der Börse Düsseldorf:
    Schon lange zerren die Staats­schuldenkrise sowie die anscheinend wirkungslosen Rettungsaktionen im Fall Griechenland an den Nerven der Börsianer. Das Vertrauen der Anleger und Investoren wurde Anfang 2012 final durch den als „freiwillig“ deklarierten Schuldenschnitt Griechenlands erschüttert, handelt es sich für alle Privatanleger doch eher um eine Enteignung.
     
    Die griechische Regierung hatte nach Verhandlungen mit Banken und institutionellen Investoren kurzerhand per Gesetz rückwirkend in die Anleihebedingungen Zwangsumschuldungs­klauseln (Collective Action Clauses) eingeführt, die private Anleihegläubiger zum Forderungsverzicht zwangen.
     

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    Der Schuldenschnitt traf damit auch die Privatanleger, die bei den Verhandlungen zum Schuldenschnitt vollständig ausgeschlossen waren. Durch diese faktische Enteignung haben viele das Vertrauen in Staaten und das hohe Gut der Rechtsstaatlichkeit verloren. Ob das wieder gewonnen werden kann, ist sehr fraglich. Ein weiterer Schuldenschnitt Griechenlands wird dazu nichts beitragen. Höchstens der griechische Wein bietet den Anlegern die Chance, über die ärgsten Enttäuschungen hinweg zu kommen – das wusste schon Udo Jürgens 1974.
     
     
    Hintergrund zum „Börsen-Unwort des Jahres“:
    Das „Börsen-Unwort des Jahres“ wird von der Börse Düsseldorf in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Frankfurter Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser seit 2001 ermittelt. Seit 2011 ist die Linguistin Prof. Dr. Nina Janich (TU Darmstadt) Vorsitzende und Sprecherin der Jury. Zum „Unwort des Jahres 2012“ wurde die Formulierung „Opfer-Abo“ gewählt. Weitere Unwörter 2012 sind: "Pleite-Griechen" und "Lebensleistungsrente".
     
     
    Die Börsen-Unwörter der vergangenen Jahre:
    • 2011: „Euro-Gipfel“
    • 2010: „Euro-Rettungsschirm“
    • 2009: „Bad Bank“
    • 2008: „Leerverkauf“
    • 2007: „Subprime“
    • 2006: „Börsen-Guru“
    • 2005: „Heuschrecken“
    • 2004: „Seitwärtsbewegung“
    • 2003: „Bester Preis“
    • 2002: „Enronitis“
    • 2001: „Gewinnwarnung“
     




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