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    Rohstoffe - Edelmetalle  3150  0 Kommentare Erholung bei Gold vorerst gestoppt

    Im Februar entwickelten sich Edelmetalle insgesamt enttäuschend. Gold schloss mit einem Minus von fünf Prozent bei 1.579 USD pro Unze ab. Silber konnte nicht von der Industriemetallnachfrage profitieren und brach um neun Prozent ein. Nachdem Mitte des Monats bekannt wurde, dass George Soros über die Hälfte seiner Anteile am größten Gold-ETF verkauft hatte, geriet der Goldpreis unter Druck. Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH bleibt dennoch gelassen und wertet das als ein weiteres Non-Event: „Wenn man sich die Sache genauer anschaut, dann sieht man, dass Soros seine Anteile schon im 4. Quartal 2012 verkauft hat. Natürlich wird das allgemein gerne als Erklärung für den fallenden Goldpreis genommen, aber selbst Soros kommt nicht gegen indische Schmuckhändler oder deutsche Kleinanleger an“. Die Senkung der Goldpreisprognose von Goldman Sachs falle da schon mehr ins Gewicht. Grundsätzlich habe sich aber nichts geändert, die Notenbanken überfluten die Märkte weiterhin mit billigem Geld und die politische Patt-Situation nach den Wahlen in Italien lässt wieder Krisen-Szenarien aufleben. „Erst vor einigen Tagen bekräftigte US-Notenbankchef Ben Bernanke die Nullzins-Politik und weitere Anleihekäufe durch die Fed. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die Notenbanken weltweit von ihrer Politik des billigen Geldes abrücken werden. Solange dies der Fall ist, werden Rohstoffe und insbesondere Edelmetalle davon profitieren“, erklärt Siegel.
     
    Trotz eines Verlustes von 5,6 Prozent im Februar, verharrt Platin mit einem Kurs von 1.579 USD je Unze weiterhin auf Gold-Niveau. Palladium bleibt weiterhin gefragt und musste mit einem Minus von 1,3 Prozent den geringsten Verlust aller Edelmetalle hinnehmen. „Diese beiden Metalle haben in den letzten Monaten insbesondere von Produktionsausfällen in Südafrika, der boomenden Autoindustrie in China und den schwindenden Reserven des weltweit größten Palladiumlieferanten Russland profitiert. Wird sich die Konjunktur weiter verbessern, ist auch wieder mit Kurssteigerungen zu rechnen“, sagt der Edelmetallexperte. 
     
    Die Aktien der Minengesellschaften haben im Februar durchweg enttäuschend abgeschnitten. Der Xau-Minenindex konnte den Abwärtstrend nicht stoppen und ist um rund neun Prozent gefallen. Die Aktien schlossen einheitlich im Minus ab und bleiben weiterhin unter Druck. „Trotz einer leichten Stabilisierung zum Monatsende werden die Minenaktien weiterhin mit großem Desinteresse seitens der Investoren gestraft. Noch nie war die Schere zwischen dem Goldpreis und dem Xau-Index so weit auseinander wie zurzeit“, so Siegel. Andererseits biete diese starke Unterbewertung weiterhin historisch gute Einstiegschancen. „Jede Durststrecke ist irgendwann vorbei. Auch die Minenunternehmen haben nach steigenden Förderkosten und teuren Übernahmeaktivitäten in den letzten Jahren den Ernst der Lage erkannt und treten auf die Kostenbremse. Es werden Sparprogramme aufgesetzt, um profitabler zu arbeiten“, erklärt Siegel.
     
    Mit Ausnahme von Nickel, verbuchten die Basismetalle nur leichte Verluste. Nachdem Nickel im Januar ein Vier-Monats-Hoch erreicht hatte, sackte der Kurs Anfang dieser Woche auf ein Drei-Monats-Tief ab. Mittlerweile hat sich der Kurs bei 16.523 USD pro Tonne stabilisiert. Deutliche Preissteigerungen seien aufgrund eines starken Angebotsüberschusses allerdings nicht zu erwarten. Wegen der enttäuschenden Nachfrage aus China gerieten Kupfer und Aluminium unter Druck und gaben um 4,2 bzw. 5 Prozent nach. Dennoch bleiben die Aussichten für Kupfer gut, da in diesem Jahr in China umfangreiche infrastrukturelle Bauprogramme starten sollen. Zink konnte Mitte Februar ein 17-Monats-Hoch erreichen, ist danach jedoch auf Monatssicht um 3,9 Prozent eingebrochen.

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    Martin Siegel
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    Martin Siegel ist Gründer der Goldhandelsfirma Westgold und Geschäftsführer der Stabilitas Fonds GmbH. Der Rohstoffexperte ist Autor verschiedener Bücher zu den Themen Goldmarkt und Goldminenaktien.
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    Verfasst von Martin Siegel
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