Aktien
Dow Jones klettert auf Allzeithoch
Seit Dienstagabend klettert der Dow Jones Industrial Average beständig auf neue Allzeithochs. Das über fünf Jahre alte Rekordhoch aus dem Oktober 2007 ist Geschichte. Der Rekord war selbst börsenfernen Medien wie Spiegel Online oder bild.de prominent platzierte Artikel wert.
Freilich hat der Dow Jones so seine Tücken. Einerseits ist dieses Aktienbarometer ungemein populär, fungiert als Basiswert für viele Derivate und kann eine 116-jährige Geschichte vorweisen. Andererseits verwenden wir den Dow Jones nicht so gern wie den S&P 500 oder den Nasdaq Composite, weil er doch bedeutende Mängel aufweist. So erscheint uns seine Zusammensetzung nicht immer schlüssig: Hunderte Milliarden US-Dollar schwere Megakonzerne wie Apple, Berkshire Hathaway oder Wells Fargo fehlen, obwohl sie ein Vielfaches der Börsenwerte von Indexmitgliedern wie Alcoa oder Hewlett-Packard auf die Waage bringen. Zudem ist der Dow preisgewichtet, weshalb er stärker von Aktien mit hohem Kurs abhängig ist als von optisch „billigen" Aktien.
Trotz dieser Merkwürdigkeiten hat das Allzeithoch beim Dow Jones Konsequenzen, zumal der repräsentativere S&P 500 ebenfalls bald einen Rekord markieren dürfte. Zum einen bedeutet ein Allzeithoch immer, dass wirklich jeder investierte Anleger im Gewinn ist, zumindest vor Kosten und Steuern. Folglich fehlt Verkaufsdruck, der aus der Begrenzung oder Glattstellung von Verlusten entstehen könnte, mit all den positiven Wirkungen auf die Angebots-Nachfrage-Struktur.
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Zum anderen erzeugt jedes Allzeithoch immer auch eine Extraportion Aufmerksamkeit. Schlagzeilen wie „Wahnsinn geht weiter – Kurse bleiben auf Rekord-Kurs" (bild.de) machen eben auch Personen neugierig, die sich sonst nicht für die Börse interessieren. Und mit jeder Kapitalzufuhr neuer Anleger steigt die Wahrscheinlichkeit, dass einem Allzeithoch schnell weitere folgen.