checkAd

    Dividendensaison  8075  0 Kommentare Ex-Dividende – der Kurs danach

    Die Dividenden-Saison beginnt: Wie beeinflussen die Ausschüttungen Optionsscheine und Knock-Out-Produkte?

    Der Frühling lässt die Herzen vieler Anleger höher schlagen. Grund dafür ist die beginnende Dividenden-Saison. In diesem Jahr dürfte die Freude noch größer sein als sonst: Die DAX-Unternehmen schütten 28,4 Milliarden Euro aus – knapp eine Milliarde mehr als im Vorjahr. Das ist mehr als im Rekordjahr 2007, in dem 28,1 Milliarden Euro an die Aktionäre flossen.

    Dividendenzahlungen werden am Zahltag (Ex-Tag) vom Kurs der Aktien abgeschlagen. Ein Beispiel: Eine Aktie notiert bei 100 Euro. Bei der Hauptversammlung beschließen die Aktionäre eine Dividendenhöhe von zwei Euro. Einen Tag später schüttet das Unternehmen die Dividende aus und der Aktienkurs reduziert sich – unter sonst gleichen Bedingungen und isoliert betrachtet – auf 98 Euro („Ex-Dividende“). Für die Aktionäre ist dies unerheblich, da sie die Dividende gutgeschrieben bekommen. Inhaber von Optionsscheinen und Knock-Out-Produkten haben jedoch keinen Anspruch auf die Ausschüttungen. Daher stellt sich die Frage, wie Dividendenzahlungen den Wert von Hebelprodukten beeinflussen.

    Bei klassischen Optionsscheinen und Knock-Out-Produkten mit fester Laufzeit werden die geschätzten Dividenden des Basiswerts bereits zur Emission in den Preis des Hebelproduktes eingerechnet. Daher haben die Dividendenzahlungen in der Regel kaum Einfluss auf den Wert dieser Papiere. Anders verhält es sich jedoch, wenn die zuvor geschätzte Dividende nicht mit der später tatsächlich angekündigten Dividende übereinstimmen sollte. Fallen die Dividenden etwas höher als erwartet aus, mindert die Differenz den Wert von Call-Optionsscheinen. Der Grund: Der Terminkurs der Aktie, welcher die Grundlage für die Preisberechnung von Optionen ist, verliert um diese Differenz an Wert, der in dieser Höhe zum Emissionszeitpunkt nicht einkalkuliert wurde. Fallen die Dividenden hingegen niedriger aus als angenommen, steigt grundsätzlich der Preis der Call-Optionsscheine. Bei Put-Scheinen ist es genau umgekehrt. Höhere Dividenden steigern den Wert dieser Papiere, geringere Dividenden führen zu einem Kursverlust. Dies alles unter der Annahme berechnet, dass alle anderen Produktparameter unverändert bleiben (ceteris paribus).

    Bei Knock-Out-Produkten ohne Laufzeitbegrenzung ist die Einrechnung der Dividenden naturgemäß nicht über die unbestimmt lange Laufzeit möglich, da der Emittent nicht weiß, wie viel Dividendentermine anfallen werden. Um den Dividendenabschlag auszugleichen, kommt es am Tag nach der Ausschüttung zur Anpassung des Basispreises und der Knock-Out-Schwelle.

     




    Dirk Heß
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Dirk Heß schreibt regelmäßig zu aktuellen Markt- und Derivate-Themen. Als Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe besitzt er langjährige Expertise in allen Fragen rund um Börse und Investments. In seinem regelmäßigen Kommentar gibt Dirk Heß fundiertes Fachwissen weiter.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Dirk Heß
    Dividendensaison Ex-Dividende – der Kurs danach Die Dividenden-Saison beginnt: Wie beeinflussen die Ausschüttungen Optionsscheine und Knock-Out-Produkte?