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    Meinung  3011  0 Kommentare Frühjahrsprojektion ist Konjunkturpropaganda

    Sahra Wagenknecht, Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, kommentiert die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung:
     
    Das Einzige, was bei der Interpretation der Konjunkturdaten wachsen wird, ist die Pinocchio-Nase des Bundeswirtschaftsministers. Bei Philipp Rösler zieht die Konjunktur an, während die aktuellen Indikatoren schwächer als erwartet ausfallen und für April sogar ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaftsleistung erwarten lassen.
     
    Die Unverfrorenheit des Bundeswirtschaftsministers, ein unsicheres Mini-Wachstum von 0,5 Prozent als ‚Erfolgsgeschichte' und ‚Stabilitätsanker in Europa' verkaufen zu wollen, hätte positiv gesehen immerhin die Chance auf den Witz des Monats. Weniger witzig ist allerdings, dass leider das Gegenteil richtig ist: Durch ihren Unwillen, die deutsche Binnenwirtschaft stärker anzukurbeln, verweigert die Bundesregierung einen positiven Beitrag, um die katastrophalen Folgen der von ihr zu verantwortenden Kürzungspolitik in anderen Ländern der Eurozone wenigstens einzudämmen. Auf Dauer sorgt Merkels Chaostruppe so für die unkontrollierte Sprengung der Eurozone.
     
    DIE LINKE hat seit langem konkrete Vorschläge, wie sich die Binnenwirtschaft ankurbeln lässt: Abschaffung des Hartz IV-Zwangssystems und ein Verbot der Leiharbeit mit dem Ziel, diese Jobs in reguläre Beschäftigung umzuwandeln. Außerdem soll ein Zukunftsprogramm für den sozial-ökologischen Umbau im Umfang von 100 Milliarden Euro jährlich stufenweise umgesetzt werden. Ein erstes 20-Milliarden-Euro-Programm ist sofort aufzulegen. Mit einer Millionärssteuer lassen sich diese Investitionen in die Zukunft ohne höhere Neuverschuldung finanzieren.




    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung Frühjahrsprojektion ist Konjunkturpropaganda Das Einzige, was bei der Interpretation der Konjunkturdaten wachsen wird, ist die Pinocchio-Nase des Bundeswirtschaftsministers. Bei Philipp Rösler zieht die Konjunktur an, während die aktuellen Indikatoren schwächer als erwartet ausfallen.