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Vodafone paktiert mit Telekom für schnelles Festnetz-Internet
LONDON (dpa-AFX) - Der Mobilfunker Vodafone Deutschland setzt beim schnellen Festnetz-Internet auf die Deutsche Telekom . Die Briten wollen dafür deutschlandweit das Hochgeschwindigkeitsnetz des Bonner Konkurrenten nutzen. 'Wir verbessern damit unsere Fähigkeit, deutschen Kunden Hochgeschwindigkeits-Breitband- und TV-Dienste anbieten zu können', sagte Vodafone-Manager Philipp Humm am Donnerstag in London. Vor allem haben die Briten damit wieder bessere Karten im Konkurrenzkampf mit den Kabelanbietern Kabel Deutschland und Unitymedia.
An der Frankfurter Börse war das Echo eindeutig. Die T-Aktie legte um 0,33 Prozent auf 9,81 Euro zu, in London stieg die Vodafone-Aktie um 0,54 Prozent auf 196,25 Pence. Papiere von Kabel Deutschland brachen hingegen um 4,36 Prozent auf 72,16 Euro und lagen damit am MDax-Ende
Mit der nun geschlossenen Kooperation folgt Vodafone dem Konkurrenten Telefonica Deutschland . Dieser hatte vor zwei Wochen angekündigt, das Netz der Telekom nutzen zu wollen. Zwar muss die Vereinbarung zwischen Vodafone und der Telekom noch von der Bonner Netzagentur genehmigt werden. Doch Vodafone hofft, dass es noch in diesem Jahr losgehen kann.
Vodafone Deutschland sichert sich so den Zugriff auf das VDSL-Netz der Telekom. Zudem wollen die Briten die Vectoring-Technik der Bonner nutzen. Noch ist diese nicht eingerichtet. Doch die mit ihr verbundenen Hoffnungen sind groß: Denn mit Vectoring lassen sich Daten doppelt so schnell wie mit VDSL übermitteln. Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Download sollen mit der neuen Technik möglich werden.
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Mit diesem Datenturbo können die Netzbetreiber es mit der Übertragungskapazität der Kabelnetzanbieter Kabel Deutschland und Unitymedia aufnehmen. Der Nachteil des Vectoring liegt allerdings darin, dass nur ein Unternehmen das gebündelte Kabel anbieten kann. Das ruft die Netzagentur auf den Plan.
Für die Telekom steht der Ausbau von Vectoring und Glasfaser im Festnetz ganz oben auf der Agenda. In den kommenden vier Jahren sollen 24 Millionen Haushalte so in den Genuss höherer Geschwindigkeiten kommen und 6 Milliarden Euro für neue Glasfaserleitungen bis zum Kabelverzweiger und den dortigen Ausbau der Kästen mit Vectoring ausgegeben werden./fn/stb/fbr