Commerzbank vor DAX-Abstieg?

Der Arbeitskreis der Deutschen Börse hat getagt und seine Entscheidungen sind gefallen. LEG darf in den MDAX, RTL und Peter Zwegat müssen erst einmal mit dem SDAX vorlieb nehmen. Doch neben den aktuellen Veränderungen geht der Blick schon Richtung September. Dann steht die Überprüfung beim DAX an und dann könnte es für die Commerzbank eng werden. Möglicherweise wird dies der eine oder andere Investor über den Sommer hinweg genau beobachten und könnte die Commerzbank dann bei passiven Fonds eine spezielle Rolle spielen. Denn eigentlich hatten sich die ETF-Anbieter nach der Kapitalerhöhung mit der Aktie eindecken müssen, dann könnte es wieder umgekehrt laufen. Die Aussichten für die Commerzbank, passende Produkte und die Veränderungen mit Wirksamkeit 24. Juni im Überblick. 

Die ganz große Sensation ist ausgeblieben: Erwartungsgemäß steigen die Aktien von LEG Immobilien zum 24. Juni in den MDAX auf. Der Wohnimmobilienkonzern ist seit dem 1. Februar 2013 an der Börse notiert und wandert damit direkt aus dem „Niemandsland“ in den MDAX-Index. Platz machen für LEG muss erwartungsgemäß der Hafenlogistiker HHLA. Die Hamburger finden demnächst im SDAX ihre neue Börsenheimat.

Der Medienkonzern RTL Group steigt in den SDAX auf – was zumindest eine kleine Überraschung ist, denn die meisten Indexexperten hatten die Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg ebenfalls als MDAX-Kandidaten gehandelt. Platz machen für HHLA und RTL Group im SDAX müssen IVG Immobilien und Constantin Medien. Der Abstieg des mit enormen Problemen kämpfenden Gewerbeimmobilien-Spezialisten IVG war beschlossene Sache. Getroffen hat es nun aber auch Constantin Medien. Die Münchner galten zwar als Abstiegskandidat, als Wackler wurde aber auch MVV Energie gehandelt. Hochspannung verspricht nun der nächste Überprüfungstermin am 4. September 2013. Dann stehen sowohl DAX, MDAX, SDAX als auch TecDAX auf der Agenda.

Definitiv keine Chance auf eine Berücksichtigung zum Juni-Termin hatte nämlich Evonik. Erster Handelstag der Essener war der 25. April 2013. Damit verfehlte das Unternehmen die für Indexmitglieder geforderte Mindestzahl von 30 Handelstagen. Neben Evonik müssen Investoren im September womöglich noch ganz andere Unternehmen auf die Beobachtungsliste nehmen. Ob beispielsweise das Kursniveau der Commerzbank ausreicht, um den DAX-Platz zu behaupten, wird derzeit wohl kaum jemand seriös vorhersagen können. Und außerdem stehen noch andere Großkonzerne wie Osram, die am 8. Juli an die Börse gehen und vorher eine zweiwöchige Werbetour durchlaufen oder die Deutsche Annington vor der Notizaufnahme. In den kommenden Monaten steht die heimische Indexlandschaft also vor einem großen Stühlerücken. Für Anleger können sich dadurch interessante Investmentchancen ergeben.

Wer so lange nicht warten will, der blickt bei der Commerzbank auf der Short-Seite auf einen Knock-out mit WKN CF1WMP. Das Papier hat im Vergleich einen sehr günstigen Spread von einem Cent, eine Laufzeit eben bis September und seine K.o.-Barriere ebenso wie die Basis bei 9,16 Euro, also 20 Prozent entfernt. Der Hebel beträgt 4,8. Wer glaubt, dass die Commerzbank in DAX oder MDAX oder wo auch immer ihren Boden finden wird, dem haben wir jüngst Memory-Papiere mit sehr viel Puffer und langer Laufzeit herausgesucht.

Wir haben uns dazu einmal umgesehen ob es einen Emittenten gibt der schon LEG Knock-outs im Angebot hat und in der Tat ist es überraschenderweise die Citi, die passende Scheine liefert. Auf der Long-Seite wäre für LEG-Optimisten ein K.o.-Bull mit WKN CF0B7W, Hebel 4 und einer K.o-Schwelle bei 34,80 Euro empfehlenswert.