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    EUR/USD  1385  0 Kommentare Woche der Notenbanken – Schwere Worte treffen auf schwache Umsätze

    „Wenn die Daten mit unseren Prognosen übereinstimmen, könnte es angemessen sein, das Tempo der Aufkäufe (von Wertpapieren) später in diesem Jahr zu bremsen“, so der Präsident der US-Notenbank, Ben Bernanke, nach der Sitzung des Offenmarktausschusses im Juni dieses Jahres. Der gleiche Mann, ein anderer Termin, gut fünf Wochen später: „Eine sehr expansive Geldpolitik ist das, was die amerikanische Wirtschaft braucht.“ Aktien- und Währungskurse befinden sich seit diesem Hin und Her ebenfalls auf Berg- und Talfahrt.

     

    Es sind Worte, nicht einmal Taten der Notenbanker, die zurzeit die Kurse an den weltweiten Aktienbörsen und den Devisenmärkten bestimmen. Unternehmenszahlen, wie sie in diesen Tagen auch reihenweise veröffentlicht werden, haben dagegen nur kurzfristigen Einfluss auf die jeweilig betroffenen Aktien.

    Viel wichtiger ist aktuell das, was in den mächtigsten Gremien der Finanzwelt und hier allen voran der Federal Reserve (Fed) in Washington, der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, der Bank of England (BoE) in London und der Bank of Japan (BoJ) in Tokio diskutiert und entschieden wird. Während letztere sich das Treiben ihrer Kollegen in dieser Woche noch von der Seitenlinie aus betrachten kann, kommen die drei anderen nicht um ein weiteres Kapitel geschickter und taktisch ausgeklügelter Verbalakrobatik herum, aus dem die Anleger rund um den Globus dann wieder ihre eigenen Schlüsse ziehen können. Auch wenn die Erwartungen an alle drei Treffen relativ gering sind, so können doch schon ein paar wenige Worte ausreichen, die Märkte bei traditionell geringen Umsätzen in der Sommerpause mächtig durcheinander zu wirbeln. Freilich wird dies nicht das Anliegen der Herren Bernanke, Draghi und Carney sein, aber die Spannung und auch ein für diese Zeit ungewöhnlich hohes Maß an spürbarer Nervosität an den Finanzmärkten ist mit dem Warten auf das nächste kräftige Unwetter bei über 38 Grad heißen Außentemperaturen durchaus vergleichbar. Entlädt sich diese Wetterlage, können sich einige Stunden später nicht nur Temperaturen, sondern auch Kurse um einiges abgekühlt haben.

    US-Notenbank wird den Märkten beruhigende Worte verabreichen

    Ben Bernanke, der am Mittwoch Abend den Anfang macht, wird sich wohl, was eine Reduzierung der Anleihekäufe angeht, weiter in Zurückhaltung üben. Er wird diese Tür zwar verbal offenlassen, denn andernfalls würde er seine Glaubwürdigkeit wohl gewaltig aufs Spiel setzen. Die Märkte dürfen nicht das Gefühl haben, er habe sie im Juni nur einer Prüfung unterziehen wollen und die Gedankenspiele für einen Ausstieg seien so nicht existent. Aber die letzten Konjunkturdaten aus den USA waren jetzt auch wiederum nicht so überzeugend, dass sich der Zeitpunkt für eine Reduzierung der Anleihekäufe nach vorn verschoben haben dürfte. Ich gehe weiterhin davon aus, dass frühestens im Dezember das Volumen in einem ersten Schritt von derzeit 85 auf dann 65 Milliarden US-Dollar pro Monat verringert werden dürfte. Wahrscheinlicher ist dies allerdings erst für das erste Halbjahr 2014.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    EUR/USD Woche der Notenbanken – Schwere Worte treffen auf schwache Umsätze „Wenn die Daten mit unseren Prognosen übereinstimmen, könnte es angemessen sein, das Tempo der Aufkäufe (von Wertpapieren) später in diesem Jahr zu bremsen“, so der Präsident der US-Notenbank, Ben Bernanke, nach der Sitzung des Offenmarktausschusses im Juni dieses Jahres. Der gleiche Mann, ein anderer Termin, gut fünf Wochen später: „Eine sehr expansive Geldpolitik ist das, was die amerikanische Wirtschaft braucht.“ Aktien- und Währungskurse befinden sich seit diesem Hin und Her ebenfalls auf Berg- und Talfahrt.

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