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    EUR/USD  1385  0 Kommentare Woche der Notenbanken – Schwere Worte treffen auf schwache Umsätze - Seite 2

    Das billige Geld der EZB kommt in der Eurozone nicht an

    Über ein Anziehen der Zügel in Frankfurt bei der EZB dürfte am Tag darauf wohl kaum ein Wort von EZB-Chef Draghi verloren werden. Im Gegensatz zur Fed hat die EZB mit dem Problem zu kämpfen, dass die zurzeit betriebene Politik des billigen Geldes nicht wirklich funktioniert und das Geld nicht in der Wirtschaft ankommt. Schon über ein Jahr sind die Kredite an Unternehmen und Haushalte in der Eurozone rückläufig, das Wachstum der Geldmenge M3 hat sich auf nur noch 2,3 Prozent im Juni abgeschwächt. Draghi wird also weiter mit den Waffen eines negativen Einlagenzinses drohen und die Periode anhaltend niedriger Zinsen in der Eurozone eher Stück für Stück ausweiten. Verkündungen konkreter Maßnahmen erwarte ich aber auch aus Frankfurt nicht, dafür werden die Notenbanker wohl auch erst das Ende der „Sommerpause“ abwarten.

    Bank of England wird wegen verbesserter Rahmendaten nicht handeln

    Gleiches gilt für die Sitzung der Bank of England ebenfalls am Donnerstag. Mein größtes Interesse gilt dabei der Frage, ob das Ausbleiben konkreter Ergebnisse auch dieses Mal im Anschluss wieder kommentiert wird. Nach der ersten Sitzung im Juli unter dem neuen Chef Carney staunten die Marktteilnehmer nicht schlecht über dieses vermeintlich neue Ritual. Eine Aufstockung des laufenden Anleihekaufprogrammes von derzeit 375 Milliarden Pfund erwarte ich schon deshalb nicht, weil auf dem letzten Meeting alle Mitglieder des neunköpfigen Rates einstimmig für eine Beibehaltung des aktuellen Niveaus stimmten, auch ein Wandel zu den Zeiten noch unter Mervyn King. Hinzu kommt, die Daten aus Großbritannien in den vergangenen Wochen waren alles andere als schlecht, im Gegenteil: die britische Wirtschaft schleicht sich so langsam aus der Krise, wie ich nach der Veröffentlichung des BIP-Wachstums im zweiten Quartal von 0,6 Prozent in meinen Kommentar vergangenen Donnerstag ausführlich diskutiert habe.

    Wie ich eingangs erwähnt habe, gab es sicherlich schon spannendere Notenbank-Wochen als die jetzt vor uns liegende. Aber die Tatsache, dass jedes Wort zurzeit auf die Goldwaage gelegt wird, könnte dazu führen, dass zu diesen Terminen erhöhte Schwankungen aufgrund der geringeren Umsätze auftreten können. Der eher langfristig engagierte Investor sollte sich von diesen kurzfristigen Bewegungen nicht irritieren lassen, die von mir in den vergangenen Wochen gegebenen Einschätzungen haben weiter Bestand. Nur für das Britische Pfund bin ich nicht mehr so pessimistisch wie noch zu Jahresbeginn, da sich die Rahmendaten auf der Insel doch zu verbessern scheinen. Deshalb würde ich den Fokus auf das Währungspaar EUR/USD legen, wo ich weiter nachgebende Kurse des Euro, also einen steigenden US-Dollar erwarte. Die anhaltenden Spekulationen auf das langsame Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Fed, während die EZB eher noch in die andere Richtung unterwegs sein muss, bilden hier den fundamentalen Rahmen.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    EUR/USD Woche der Notenbanken – Schwere Worte treffen auf schwache Umsätze - Seite 2 „Wenn die Daten mit unseren Prognosen übereinstimmen, könnte es angemessen sein, das Tempo der Aufkäufe (von Wertpapieren) später in diesem Jahr zu bremsen“, so der Präsident der US-Notenbank, Ben Bernanke, nach der Sitzung des Offenmarktausschusses im Juni dieses Jahres. Der gleiche Mann, ein anderer Termin, gut fünf Wochen später: „Eine sehr expansive Geldpolitik ist das, was die amerikanische Wirtschaft braucht.“ Aktien- und Währungskurse befinden sich seit diesem Hin und Her ebenfalls auf Berg- und Talfahrt.

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