XAU/USD
Goldpreis langfristig gut abgesichert – US-Dollar bleibt Risikofaktor - Seite 2
Starker Greenback, schwacher Goldpreis
Verbessern sich die konjunkturellen Aussichten, und/oder aber die Notenbanken beginnen mit einem Rückzug aus ihrem expansiven Kurs in der Geldpolitik, steigen die Anleihezinsen. Einen Vorgeschmack haben wir dafür schon bekommen, in der Spitze stieg die Rendite der 10jährigen US-Staatsanleihe Anfang Juli auf 2,75 Prozent, nachdem sie zwei Monate vorher noch rund ein Prozentpunkt tiefer bei 1,65 Prozent lag. Dieser Renditeanstieg war auch verantwortlich dafür, dass der US-Dollar gegenüber den meisten Währungen kräftig an Wert gewann, da sich der Zinsunterschied zu Ländern wie Japan, Großbritannien und der Eurozone kräftig ausweitete. Damit sind wir auch schon beim größten Risikofaktor für einen steigenden Goldpreis. Zwar erwarte ich wie oben beschrieben keinen schnellen Kurswechsel der US-Notenbank, auch gerade weil die Zinsen am langen Ende schon angestiegen sind. Aber der entscheidende Punkt ist hierbei nicht, wann die Fed den Fuß vom Gaspedal nimmt, sondern dass sie es tut, während die anderen, wie die EZB oder die Bank of Japan noch gezwungen sind, das Tempo ihrer gelpolitischen Lockerungsmaßnahmen zu erhöhen oder mindestens beizubehalten. Das führt zwangsläufig zu einer höheren Bewertung des US-Dollar, der einem Anstieg des Goldpreises im Wege steht. Die negative Korrelation dieser beiden wird in der nebenstehenden Grafik deutlich und liegt mit über 70 Prozent in einem sehr hohen Bereich. Während also fundamental die meisten Faktoren für einen langfristig höheren Goldpreis sprechen, sollte sich ein steigender Greenback dämpfend auf diese Entwicklung auswirken.
Absicherung über US-Dollar-Index sinnvoll
Daher macht es durchaus Sinn, ein entsprechendes Engagement im Gold durch eine Long-Position im US-Dollar abzusichern. Hier bietet sich statt einem Einzelinvestment in mehreren Währungspaaren der Kauf des von FXCM und Dow Jones berechneten US-Dollar-Indexes an, der den Greenback zu je einem Viertel gegenüber dem Britischen Pfund, dem Euro, dem Japanischen Yen und dem Australischen Dollar abbildet. Verschiebt sich die konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft und damit zwangsläufig auch das Ende der ultralockeren Geldpolitik allen voran der US-Notenbank nach hinten, hilft das dem Goldpreis, weil das Edelmetall aufgrund seines gegenüber den Papierwährungen nur endlich zur Verfügung stehenden Volumens als Inflationsschutz gefragt sein wird. Läutet die US-Notenbank wider Erwarten ihren Kurswechsel schneller ein, steigt der US-Dollar-Index, während der Goldpreis wegen der oben beschriebenen Zusammenhänge fundamental gut nach unten abgesichert ist, auch weil er sein Abwärtspotenzial in Erwartung eines solchen Schrittes in den vergangenen Monaten schon sehr stark verringert hat.
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