Börse & Märkte

BASF, Apple wieder obenauf – Biotest bleibt SDAX-Basisinvestment

Der DAX zeigt sich heute leicht erholt und erhält kräftige Unterstützung durch einen ZEW-Index, der die Erwartungen locker übertreffen konnte. Die Zykliker unter den DAX-Werten freuen sich und mit BASF schaut ein Wert mal wieder an der Spitze vorbei, der dort seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen wurde. Apple vermag auch zu überraschen, hier wird mit Spannung auf den 10. September geschaut. Die US-Einzelhandelsdaten können dagegen nicht Schritt halten und sorgen aktuell für einen Dämpfer, der allerdings verkraftbar erscheint, da die Juni-Zahlen nach oben revidiert wurden. Biotest aus dem SDAX hat heute ebenfalls seine jüngsten Ergebnisse vorgelegt und Gereon Kruse von boersengefluester.de hat sie näher beleuchtet.

 

ZEW verleiht Flügel

Ein starker ZEW-Index der Konjunkturerwartungen beflügelt den DAX heute, der wieder über die 8400 Punktemarke springt. Auf besser als erwarteten 42 Punkte springt der ZEW-Index, was gleichzeitig ein 5-Monatshoch ist. Damit werden die zuletzt besseren Wirtschaftsdaten aus Europa und Deutschland bestätigt. Denn auch der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen im Euroraum konnte deutlich stärker als erwartet auf 44 Punkte steigen. Für den ifo-Geschäftsklimaindex, der für diesen Monat noch aussteht, sind das sehr positive Signale. Wie bestellt, erholt sich dann auch noch die Industrieproduktion im Euroraum im Juni, was jedoch erwartet wurde. Der Euro kann ebenfalls von diesen besseren Konjunkturerwartungen profitieren. Gleichzeitig sorgt der ZEW-Index für einen Rücksetzer bei den vermeintlich sicheren Anlagen wie Anleihen oder Edelmetallen. Im DAX haben Zykliker nach den guten Vorgaben des ZEW-Index die Nase vorn. BASF beispielsweise, die E.ON trotz der besser als erwarteten Quartalsergebnisses von der DAX-Spitze verdrängt haben. Aber auch Lanxess und HeidelbergCement gehören zu den großen DAX-Gewinnern heute. Wer bei BASF nach dem Kursrückgang noch vorsichtig sein will, kann den defensiven Discounter mit einem Cap bei 64 Euro wählen, etwa die DZ79TW. Sollte der Cap bei Verfall im Dezember 2013 nicht unterschritten werden, erzielen Anleger eine Rendite von rund neun Prozent, der Discount beträgt 8,4 Prozent. Mutigere Anleger, die an einen Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal (siehe Chart) erwarten, können mit einem Knock-out-Bull agieren. Das Papier mit der WKN CT2MTR hat einen moderaten Hebel von 3,3.

Apple fest – US-Einzelhandel nur auf den ersten Blick schwach

In den USA hat die Ankündigung eines iPhones am 10. September eine positive Kursreaktion bei Apple ausgelöst. Zwar fiel der Umfang noch nicht so stark aus wie zu den Hochzeiten, aber die Aktie schaffte gestern einen Anstieg um rund drei Prozent und liegt vorbörslich bereits wieder knapp ein Prozent vorne. Für einen Dämpfer haben allerdings die soeben veröffentlichten Einzelhandelsumsätze aus den USA gesorgt. Sie fielen im Juli schwächer als erwartet aus und stiegen nur um 0,2 Prozent. Erfreulich war dagegen, dass die Umsätze ex-Autos stärker als erwartet um 0,5 Prozent zulegen konnten. Die Kernumsätze im Juli zeigen auch den höchsten Zuwachs in 2013 und außerdem wurde der Vormonat um ganze 0,2 Prozentpunkte nach oben revidiert. Dennoch geben die Aktienmärkte aktuell einen Teil ihrer vorherigen Gewinne wieder ab. Gold und Silber können dagegen aufholen.

Biotest überzeugt

Die aus Blutplasma hergestellten Medikamente von Biotest bescheren dem SDAX-Konzern weiterhin starke Zahlen. Im ersten Halbjahr kletterten die Erlöse um 10,5 Prozent auf gut 243 Mio. Euro. Bereinigt um die unerwartet niedrige Steuerquote blieb ein um 55 Prozent auf 15,3 Mio. Euro gestiegener Überschuss in den Büchern stehen. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,84 auf 1,31 Euro voran. Ende Juni hat Biotest rund 76 Mio. Euro über eine Kapitalerhöhung eingenommen. Der Emissionserlös soll in das größte Investitionsprojekt der Firmengeschichte, die Verdopplung der Kapazitäten am Standort Dreieich, gesteckt werden. Insgesamt sind hierfür 200 bis 250 Mio. Euro vorgesehen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 einen Umsatz von 1 Mrd. Euro zu erzielen. Für das laufende Jahr peilt der Vorstand ein Erlösplus von zehn bis 15 Prozent auf dann gut 500 Mio. Euro an. Da die Barkapitalerhöhung so gut angenommen wurde, plant das Unternehmen im zweiten Halbjahr die Emission einer Anleihe. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment  aus dem SDAX.