Rohstoffe
Versorgungsängste treiben Ölpreis
„Nachdem in den USA die Konjunkturdaten besser als erwartet ausgefallen sind, die Arbeitsmarktdaten jedoch nicht überzeugen konnten, liegt nun der Fokus auf dem US-Notenbank-Meeting am 18.
September“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. „Es wird nach wie vor erwartet, dass ein Zeitplan für die Reduktion der QE-Programme verkündet wird. Jedoch werden aufkommende
Spekulationen um eine kleinere Reduktion die Märkte in den nächsten Wochen auf Trab halten“, so Hansen weiter.
Der Rohstoffsektor, insbesondere Edelmetalle, musste zum ersten Mal nach vier Wochen wieder Verluste hinnehmen. Sie wurden zwar aufgrund der Nahostkrise wieder als „sicherer Hafen“ genutzt, aber
die Gewinne wurden von steigenden Dollar-und Anleihekursen wieder aufgezehrt. „Zum zweiten Jahrestag des Goldpreisrekords von 1.921 US-Dollar pro Unze stehen wir heute 30 Prozent drunter und sind
weiter auf der Suche nach neuer Unterstützung“, sagt Hansen. Bis zum 18. September würden sich aber viele Investoren eher zurückhalten, um Klarheit in Bezug auf die Pläne der Fed zu erlangen, ist
sich Hansen sicher.
Der Energiesektor werde weiterhin von aktuellen und zukünftigen Versorgungsstörungen gestützt. Sowohl die anhaltenden Streiks in Libyen als auch die niedrigste Lieferung aus der Nordsee seit zehn
Monaten verursachen Probleme für europäische Raffinerien. „Zusammen mit der Situation in Syrien hat dies zu einem Preisanstieg beim Rohöl geführt. Dennoch
wird die Sorte Brent mit 115 USD pro Barrel gerade mal fünf Dollar über dem Durchschnittspreis der letzten Jahre gehandelt“, sagt Hansen. Im Hinblick auf Syrien hätten die Märkte aktuell eine
abwartende Haltung eingenommen. Trotzdem bliebe die kurzfristige Preisentwicklung nach oben gerichtet, bis in Libyen das Öl wieder fließt.
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