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    FRweekly-briefing  626  0 Kommentare „Kein einheitlicher Trend“

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    comdirect bank: „DAX in vier Wochen bei 8.800 Punkten“

    Von der Bundestagswahl hatten sich viele Experten Impulse für den Aktienmarkt erwartet. Doch sie blieben aus. Der Deutsche Aktienindex DAX zeigte in der vergangenen Woche eine stabile Seitwärtsbewegung. Die Stimmung an der Börse ist gemischt. „Wir sehen derzeit keinen einheitlichen Trend – die konkreten Prognosen der Privatanleger gehen weit auseinander“, attestiert Daniel Schneider, Leiter Brokerage der comdirect bank. „Die Optimisten erwarten den DAX in vier Wochen bei  durchschnittlich mehr als 8.800 Punkten.“ Die Bären dagegen unken: „Die Skeptiker sehen im Schnitt einen Kurs unter 8.200 Punkten.“ Schneider glaubt, die jüngste Diskussion um eine mögliche Zinswende habe die Privatanleger verunsichert. „Ihnen dürfte deshalb derzeit eine Entscheidung schwerfallen, ob sie jetzt Gewinne mitnehmen oder ihre Investments weiterlaufen lassen.“ Während der Bull/Bear-Index bei den Privatanlegern mit 51,1 Punkten noch im optimistischen Bereich liegt, werden bei den Profis die Bären wieder stärker. Der Index fällt auf 49,4 Punkte in den pessimistischen Bereich.

    Aus technischer Sicht war die Verschnaufpause der Vorwoche nach einem neuen Höchststand keine Seltenheit. Größere Kurseinbrüche seien nicht zwingend zu erwarten: „Die Konsolidierung könnte noch bis zum Bereich des Ausbruchs führen“, meint Christoph Geyer von der Commerzbank. Daher sei das kurzfristige Abwärtspotenzial begrenzt. „Bei aller Euphorie für den Ausbruch und die gute technische Lage sollte aber der zyklische Aspekt nicht aus den Augen verloren werden.“ Anleger müssten deshalb im Herbst mit einer ausgeprägten Talfahrt des DAX rechnen. „Solange der deutsche Leitindex nicht unter die ehemalige Ausbruchsmarke von 8.557 Punkten fällt, besteht die Möglichkeit, dass es bei einer kleinen Konsolidierung bleibt“, beschwichtigen die Analysten der Helaba.

    LBBW: Potenzial für 8.895 Punkte ist da

    „Die nächste wichtige Unterstützung verläuft zwischen 8.520 und 8.550 Punkten“, sagt der unabhängige technische Analyst Gregor Bauer. Doch auch ein Fall darunter sei nicht dramatisch. „Hier hätte der deutsche Bluechips-Index erst ein Drittel des vorherigen  Anstieges von 8.094 bis 8.770 Punkten korrigiert.“ Kritisch werde es erst bei der Marke von 8.425 Punkten – der Hälfte des Anstiegs. Martin Siegert von der LBBW rechnet hingegen mit einer unmittelbaren Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, solange die Kurslücke von 8.509 Punkten nicht angetastet wird: „Potenzielles Ziel ist in diesem Fall der Bereich um 8.895 Punkte.“ 

    Ähnlich optimistisch zeigt sich Anja Welz, Vorstand der Laureus AG Privat Finanz: „Es kann gut sein, dass der DAX die 9.000 Punkte testet.“ Es mangele an Alternativen, da mit Anleihen kaum noch eine Rendite oberhalb der Inflationsrate zu verdienen sei. „Darüber hinaus sind Aktien trotz der aktuellen Höchstkurse niedrig bewertet.“ Dem widerspricht Frank Ringelstein, Geschäftsführer von Ringelstein & Partner Vermögensbetreuung. Er hält zumindest die meisten wirklich guten Aktien für teuer. Eine Jahresendrallye des DAX erwartet er nicht: „Wenn die Indizes im Herbst Höchststände erreichen, ist wenig Platz für mehr.“

    Fidelity: „Goldpreis zwischen 1.050 und 1.100 US-Dollar realistisch“

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    So uneinig sich die Experten derzeit bei ihren Prognosen für den DAX sind, so einig sind sie beim Goldpreis: Hier ist keine Luft nach oben. „Inzwischen konnte sich der Goldpreis zwar ein Stück weit erholen, jedoch glaube ich nicht, dass die 1.500-US-Dollar-Marke in nächster Zeit wieder überschritten wird“, prognostiziert Jeff Hochmann, Leiter der technischen Analyse bei Fidelity Worldwide Investment. „Viel wahrscheinlicher dürfte mittelfristig ein Preis zwischen 1.050 und 1.100 US-Dollar pro Unze sein, vorausgesetzt die Inflation hält sich auf einem konstanten Level.“ Auch die Anleger trauen dem Sommer-Hoch des Goldpreises nicht weiter über den Weg. „In den vergangenen zwei Wochen gab es einen Verkäuferüberhang bei Gold“, sagt Florian Perini von Flow Traders. Die Bank of America Merril Lynch hat ihre Prognosen für das kommende Jahr korrigiert. Die Analysten erwarten einen Goldpreis von nur noch 1.294 US-Dollar – eine Senkung von 17,2 Prozent.

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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