Finanzmärkte
Nach dem Shutdown ist vor dem Showdown – Die Börsen zittern - Seite 2
Grundstimmung an den Börsen bleibt weiter positiv
Spätestens dann, aber vielleicht in Erwartung einer solchen Einigung auch schon früher, werden die Aktienmärkte dieses Thema dann wieder ad acta legen und zur Tagesordnung zurückkehren. Diese beinhaltet zwar auch noch einige wichtige von Unsicherheit geprägte Faktoren und Termine, allen voran die Frage über die zukünftige Geldpolitik in den USA, aber beschreibt alles in allem eine positive Grundstimmung für Aktien und damit für die Tendenz an den Börsen bis zum Jahresende. Ein Festhalten am Plan von US-Notenbankchef Bernanke, das QE3 (Quantitative Easing, monatliche Anleihekäufe von 85 Milliarden US-Dollar), bis Mitte kommenden Jahres zu beenden und dafür spätestens zum Jahreswechsel einen ersten Schritt mit einer Reduzierung um 10-15 Milliarden US-Dollar vorzunehmen, haben die Märkte, wie es immer so schön heißt, schon eingepreist. Im Gegenteil: Zieht in den kommenden Monaten auch die Konjunktur weltweit wieder an, was eine Voraussetzung für Bernankes Plan ist, könnten höhere Gewinnerwartungen der Unternehmen der Stützpfeiler für weiter steigende Kurse sein.
DAX-Ziel 9.000 Punkte bleibt weiterhin gültig
Und in diesem Punkt könnten die europäischen Börsen, damit auch der DAX, dem Dow Jones und S&P 500 den Rang ablaufen. Interessant ist vor diesem Hintergrund auch die Tatsache, dass sich der DAX in den vergangenen Handelstagen sehr stabil gegenüber den Schwächeanfällen seiner amerikanischen Pendants gezeigt hat. Während der Dow Jones aktuell mit der Marke von 15.000 Punkten kämpft (das Hoch lag hier bei 15.710 Punkten), notierte der DAX mit Schlusskurs Freitag noch nicht einmal zwei Prozent unter seinem Allzeithoch. Fällt die Korrektur in den USA jetzt stärker aus, wovon ich zwar nicht ausgehe, würde es auch der DAX schwer haben sich, in diesem Fahrwasser zu behaupten. Löst sich allerdings der Haushaltsstreit in den USA in den nächsten Tagen erst einmal wieder in Luft auf, könnte ein „Zucken“ in den USA sofort zu neuen Höchstständen beim DAX führen. Damit bleibt auch meine Einschätzung von 9.000 Punkten bis zum Jahresende weiterhin gültig. Denn nicht zu vergessen bleibt, auch Deutschland wird noch vor Weihnachten von einer großen Koalition durch Kompromisse auf beiden Seiten regiert, nur dass der große Showdown vor den Augen der Welt im kleinen Deutschland ausgeblieben ist.
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