Investoren-Kompass
Bitcoin: Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben
Viele Menschen verlieren das Vertrauen in das Papiergeld. Und was machen sie? Fliehen in die virtuelle Kunstwährung Bitcoin...
Es ist ja nichts neues, dass es viele Menschen gibt, die ständig den Untergang der eigenen Währung wenn nicht gar gleich des kompletten Papiergeldsystems prophezeien. Diese gibt es nicht erst seit
dem Lehman-Crash, aber seitdem vermehrt. Doch zumindest gefühlt sind sie schon zahlreicher geworden seitdem das Internet seinen Siegeszug begonnen hat. Aber wahrscheinlich nimmt man sie deswegen
nur vermehrt wahr, da sie ein ungleich größeres Sprachrohr haben. Bei dieser Menge an Menschen, die immer stärker an der Beständigkeit des Papiergeldsystems zweifeln, verwundert es nicht, dass ein
alternatives Geldsystem regen Zulauf findet, so wie die Bitcoins. Diese virtuelle Währung hat einen rasanten Anstieg im „Wert“ erfahren und sogar den ein oder anderen „Anleger“ zu einem Millionär
gemacht. Doch es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass sich die Leute, die das Vertrauen in die Solidität ihrer Währung verlieren, ausgerechnet in eine digitale Luftnummer flüchten, wo das Geld
auch alles andere als sicher ist. Damit sind nicht mal die unfassbaren Schwankungen, die die Bitcoins gelegentlich an den Tag legen, gemeint.
So wie vor wenigen Tagen, als die Notierung innerhalb kürzester Zeit von etwa 1050 Dollar auf ind er spitze unter 500 Dollar implodierte!
Es gab ja auch schon vermehrt Berichte über die Verwendung von Bitcoins bei kriminellen Vereinigungen. Dazu kommen die Berichte aus der letzten Woche, dass es bei der ehemals größten
Bitcoin-Plattform Mt. Gox zu enormen Problemen kommt. Laut einem Medienbericht lässt die inzwischen zweitgrößte Bitcoin-Börse der Welt derzeit seine Kunden auf die Auszahlung ihrer Euro- und
Dollarguthaben immer länger warten. Das Unternehmen schiebt technische Gründe vor, doch die Kunden selbst zweifeln daran immer mehr, da Mt. Gox wohl schon seit Wochen sämtliche Kundenanfragen
ignoriere. Viele Leute haben das Vertrauen in die regulären Währungen verloren. Das hat auch Gründe, wenngleich das Ende des Papiergeldsystems sicher noch längst nicht
besiegelt ist. Doch sich dann als Alternative in die Bitcoin-Welt zu stürzen, ist in etwa so, als wolle man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das
funktioniert ... Smarte Anleger suchen sich andere Alternativen!