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     5825  0 Kommentare High Frequency Trading (HFT) Teil 8: Mehr Schaden als Nutzen für den Anleger

    Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

    Mit Kritik wird heutzutage nicht gespart, da HFT-Firmen und Fonds in Verruf geraten sind. Während der Anteil dieser Firmen am Handelsvolumen an den US-Börsen zu Beginn des Jahrtausend bei fünf Prozent gelegen haben dürfte und damit sehr gering war, ist der Anteil inzwischen auf 70 Prozent gestiegen. Dadurch haben wenige Firmen eine sehr große Macht und können die Märkte drastisch beeinflussen. Politiker haben sich mittlerweile in die Diskussion eingeschaltet und die Börsenaufsicht ermittelt. Allerdings werden die Arbeiten deutlich erschwert, da sich die HFT-Firmen mittlerweile einer neuen Technik bedienen, die auch als „regulatory capture" bezeichnet wird.

    Dabei werden ranghohe Beamte der amerikanischen Börsenaufsicht, die mit den Untersuchungen gegen die HFT-Firmen vertraut sind, gegen hohe Gehaltszahlungen abgeworben. Dadurch verzögern sich nicht nur die Untersuchungen, sondern die HFT-Firmen haben dadurch enorme Informationsvorteile, da sie wissen wie die Behörden arbeiten und welche Punkte gegen sie ins Feld geführt werden. Neben diesem gibt es jedoch noch weitere Kritikpunkte, die wie folgt aussehen:

    Flash Orders werden für manipulative Zwecke verwendet:

    Flash Orders werden wie bereits erwähnt von HFT-Fonds ausgenutzt um dadurch die anderen Marktteilnehmer zu übervorteilen. Diese Technik dürfte bald offiziell verboten werden und ist ohnehin nur noch an sehr wenigen Börsen verfügbar. Obwohl dieser Kritikpunkt gerne in den Medien angeführt wird, hat er sich schon fast selbst entkräftet, da Flash Orders kaum noch angeboten werden.

    Quote Stuffing gefährdert das Finanzsystem:

    Obwohl Quote Stuffing kaum bekannt ist, dürfte sich hieraus die nächste große Welle der Empörung entwickeln. Politiker und Börsenaufsicht dürften bald Ermittlungen einleiten. Erste Vorschläge von Insidern bestehen darin, dass man ein Gesetz einführt, dass Orders für eine bestimmte Anzahl an Millisekunden aufrecht erhalten werden müssen. Dadurch wird ein Überladen der Börsen mit Fake-Orders verhindert, da jede Order für eine bestimmte Zeit im Markt bleiben muss. HFT-Firmen würden Gefahr laufen, dass die ganzen Orders wirklich ausgeführt werden, was nicht deren Ziel ist. Primär sollen nur andere Algorithmen verwirrt werden, was nicht im Sinne der Liquiditätssteigerung an den Börsen ist.

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    Sebastian Hell
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    Sebastian Hell hat International Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlicht regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte.
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    Verfasst von 2Sebastian Hell
    High Frequency Trading (HFT) Teil 8: Mehr Schaden als Nutzen für den Anleger Mit Kritik wird heutzutage nicht gespart, da HFT-Firmen und Fonds in Verruf geraten sind. Während der Anteil dieser Firmen am Handelsvolumen an den US-Börsen zu Beginn des Jahrtausend bei fünf Prozent gelegen haben dürfte und damit sehr gering war, ist der Anteil inzwischen auf 70 Prozent gestiegen.

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