Übernahmefantasie
Nordex sieht sich als Übernahmekandidat
Der börsennotierte Hamburger Windradhersteller Nordex könnte nach Einschätzung seines Chefs Jürgen Zeschky zum Übernahmeziel
chinesischer Konkurrenten werden. Die Windindustrie stehe kurz vor einer Weichenstellung, sagte der Vorstandschef von Deutschlands viertgrößtem Windturbinenproduzenten im Interview mit dem Wall
Street Journal Deutschland: In den nächsten zwei Jahren werde sich zeigen, ob vergleichsweise kleine Anbieter in der Branche eine Zukunft haben.
Zeschky bereitet Nordex deshalb auch auf eine mögliche Konsolidierungswelle vor, in der sich nach seiner Einschätzung etwa Branchenvertreter aus Fernost für den deutschen Hersteller interessieren
dürften.
Für den Nordex-Chef ist das kein Schreckensszenario. Er sei „erst einmal“ offen für eine Übernahme durch einen chinesischen Konkurrenten, sagte Zeschky: „Ich habe gerne Optionen.“ Sollte Nordex zur
Konsolidierung gezwungen sein, komme aber auch ein „wie immer gearteter Zusammenschluss mit einem westlichen Wettbewerber“ infrage. Ein solcher Schritt wäre nach den Worten von Zeschky allerdings
nur sinnvoll, wenn sich die Partner dabei nicht kannibalisierten. „Wir werden uns mit Sicherheit genau ansehen, was wir machen“, sagte der Nordex-Chef.
Zeschky wies zudem darauf hin, dass die Zukunft der Windkraftindustrie noch nicht entschieden sei. „Wir sind uns ehrlich gesagt noch nicht sicher, wie die Entwicklung ausgehen wird.“ Möglich sei
auch, „dass für mittlere und kleine Anbieter wie uns Nischen bleiben“. In dem Spiel werden meiner Ansicht nach „in den nächsten ein bis zwei Jahren die Karten gelegt“, fügte der Nordex-Chef hinzu.
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Zeschky warnte vor allzu drastischen Einschnitten bei der Förderung von Windstrom. „Dass jemand zum Beispiel an der Nordsee zweistellige Renditen aufgrund einer staatlichen Unterstützung einfährt,
finde auch ich nicht in Ordnung“, sagte er. Gleichwohl brauche es „einen vernünftigen, maßvollen Übergang zu neuen Fördersätzen, um die noch junge Windkraftindustrie nicht abzuwürgen“. Es wäre
„absolutes Gift“, wenn allzu lange Unsicherheit über die künftigen Förderbedingungen bestünde.
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