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     1132  0 Kommentare “Risk-Off” Trade bietet Chancen; Euro bleibt fest

    Marktkommentar: "Risk-Off" Trade bietet Chancen[hr]

    Die Ereignisse in der Ukraine drohen zu eskalieren. Die Märkte reagieren mit einem typischen "Risk-Off" Trade. Aktienmärkte werden verkauft, Yen und USD gesucht, Währungen der Konfliktparteien Hrywnja und Rubel sind im freien Fall, Staatsanleihen (außer Ukraine und Russland) und Gold steigen. Insbesondere der russische Aktienmarkt verliert im zweistelligen Prozentbereich und droht eine Dreiecksformation nach unten aufzulösen (siehe Chart des Tages). Aufgrund der geostrategischen Lage der Ukraine als Energietransitland und Russland als einer der größten Energieexporteure steigen die Ölpreise heute rapide an. Darüber hinaus ist die Ukraine einer der größten Getreideexporteure der Welt. Der Weltmarktanteil für Mais liegt bei etwa 12,9%, Gerste 18,5% und Weizen 4,5%. Russland ist für etwa 9% der weltweiten Weizenernte verantwortlich. Dementsprechend klettern ebenfalls die Preise für Mais, Weizen und Soja gen Norden. Ein offener Krieg dürfte diese Preisbewegungen nochmals verstärken. Na ja, zumindest würden in diesem Fall auch die Deflationssorgen schwinden, da zentrale Rohstoffpreise wie Öl massiv zulegen dürften.

    Andererseits: Sollte sich diese Krise hoffentlich gütig entwickeln und kein offener Konflikt ausbrechen (mit wahrscheinlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland) sowie ein nachhaltige Lösung für die Krim gefunden werden, dann wird sich in absehbarer Zeit eine exzellente Kaufgelegenheit in russischen und ukrainischen Aktien ergeben. Dies gilt auch für ukrainische Staatsanleihen, sofern die Ukraine keinen Bankrott anmeldet. Eigentlich dürfte der Westen dies nicht zulassen. Solange aber die Unsicherheit anhält, dürfte der "Risk-Off" Trade ebenfalls weiter wüten. Positiv ist festzuhalten, dass der Euro sich trotz Krise relativ stabil zeigt. Er schließt sich dem Risk-Off" Trade nicht an und deutet aktuell auf kein Eskalationsszenario hin.

    Chart des Tages: RSX Market Vectors ETF Russia im freien Fall[hr]

    Devisen & Edelmetalle: Euro bleibt fest[hr]

    • EUR/USD: Das Währungspaar hat vergangene Woche die Wimpelformation nach unten aufgelöst, was aber durch eine massive Aufwärtskerze am Freitag negiert wurde. Damit liegt ein sogenannter "Fakeout" vor, der die ursprüngliche Fortsetzungsformation letztendlich bullish nach oben aufgelöst hat. Am Freitag wurde ein Schlussstand bei 1,3803 erreicht (aktuell -0,24% auf 1,3768). Nimmt man die Hoch- und Tiefpunkte aus dem Oktober und November 2013 aus Ausgangspunkte, lässt sich mittlerweile eine Dreiecksformation einzeichnen, deren oberes Ende genau die Marke vn 1,3800 darstellt. Ein Schlusskurs darüber würde ein mittelfristiges Kaufsignal auslösen. Das Kurspotenzial liegt bei etwa 537 Pips. Die technischen Indikatoren sind überwiegend positiv zu werten. MACD und Aroon sind bullish positioniert. Bei den Oszillatoren ist der Stochastik wieder auf "kaufen" geschwenkt. Auf der Unterseite liegen Unterstützungen bei 1,3758 und 1,3742. Nächste Anlaufpunkte liegen im Bereich von 1,3774 und 1,3798. Bullish.
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    • USD/JPY: Das Währungspaar hat im Zuge der "Risk-Off" Bewegung am Freitag den "aufsteigenden Keil" nach unten verlassen und damit ein neues Verkaufssignal generiert. Dies könnte zu einer ABC-Korrektur führen und ein neues Jahrestief ermöglichen. Auch heute verliert USD/JPY -0,34% auf 101,42. Zumindest ein Rücktest des bisherigen Jahrestiefs bei 100,74 sollte eingeplant werden. Zudem präsentieren sich die technischen Indikatoren überwiegend bearish. Die Trendfolger MACD und Aroon haben neue Ausstiegssignale ausgelöst.  Die Oszillatoren sind ebenfalls eingetrübt. Unmittelbare Widerstände liegen bei 101,54 und 101,66. Unterstützungen sind bei 101,37 sowie 101,22 vorhanden. Bearish.
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    • EUR/GBP: In den letzten drei Handelstagen konsolidiert das Währungspaar zwischen 0,8200 und 0,8252. Nimmt man die Tief- und Hochpunkte von Mitte Januar und Februar zu Grunde, dann lässt sich ein leicht abfallendes Dreieck einzeichnen, dass sich im März wahrscheinlich auflösen wird und eine neue Trendbewegung freisetzen könnte. Aktuell fällt EUR/GBP um -0,09% auf 0,8236. Generell ist das Chartbild bearish zu interpretieren, da keine stabilen Anzeichen vorhanden sind, dass der bestehende Abwärtstrend seit August 2013 gebrochen werden könnte. Lediglich die technischen Indikatoren zeigen sich konstruktiver. So ist der MACD leicht bullish ausgerichtet, während der Aroon sich neutral präsentiert. Auch der Stochastik hat in seiner unteren Extremzone ein Kaufsignal ausgelöst. Unmittelbare Unterstützungen liegen bei 0,8230 und 0,8226. Die nächsten signifikanten Horizontalwiderstände sind bei 0,8242 und 0,8252 vorzufinden. Neutral.
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    • AUD/USD: Am Freitag löste sich die kleine Dreiecksformation nach unten auf, was bearish zu werten ist. Damit entfernt sich das Währungspaar weiter von der entscheidenden Triggermarke bei 0,9088. Eine mittelfristige Bodenbildung wäre bei einem Schlusskurs über 0,9088 erfolgt. Aktuell kann der Aussie bei 0,8900 wieder Fuß fassen und liegt nur noch -0,02% bei 0,8922 im Minus, aber eine klare Aufwärtstendenz ist seit Mitte Februar nicht zu beobachten. Auch die technischen Indikatoren sprechen für weitere Abgaben. MACD und Aroon haben frische Verkaufssignale ausgelöst und mahnen zur Vorsicht. Auch der CCI und Stochastik stehen auf "verkaufen". Unmittelbare Widerstände liegen bei 0,8935 und 0,8943. Zentrale Haltemarken liegen bei 0,8901 und 0,8890 vor.  Neutral.
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    • Gold: Das Edelmetall kann aufgrund der "Risk Off" Trades aktuell +1,77% auf $1.349 zulegen und setzt nach dem Pullback in letzter Woche seine dynamische Aufwärtbewegung fort. Charttechnisch wurden die Horizontalwiderstände bei $1.339 und $1.344 herausgenommen und die Notierungen handeln wieder fast an der oberen Trendkanalbegrenzung des Aufwärtstrends seit Dezember 2013.  Nächste Anlaufpunkte auf der Oberseite liegen bei $1.352 und $1.359. Die trendfolgenden Indikatoren unterstützen den Aufwärtsimpuls. Aroon und MACD sind im Tages- und Wochenintervall bullish ausgerichtet und untermauern die Aufwärtsbewegung. Erste Warnhinweise kommen aber von den Oszillatoren. Der CCI und RSI haben starke negative Divergenzen ausgebildet und mahnen zur Vorsicht. Zentrale Unterstützungen liegen bei $1.341 und $1.334 vor. Gleichwohl ist der Aufwärtstrend seit Ende Dezember weiterhin als intakt anzusehen. Ein nachhaltiger Doppelboden wäre bei einem Schlusskurs über $1.433 vollzogen. Bullish. Ein weiterer Hinweis auf eine Überhitzung liefert der XAU-Goldminenindex, der heute das neue Hoch im Goldpreis nicht bestätigt.

    Weitere Analysen von Jörg Rohmann finden Sie im Alpari Newsroom.

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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
    “Risk-Off” Trade bietet Chancen; Euro bleibt fest Marktkommentar: "Risk-Off" Trade bietet Chancen[hr] Die Ereignisse in der Ukraine drohen zu eskalieren. Die Märkte reagieren mit einem typischen "Risk-Off" Trade. Aktienmärkte werden verkauft, Yen und USD gesucht, Währungen der Konfliktparteien …

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