DAX – Chartanalyse XL - Seite 2
Allerdings bleibt das Umfeld weiterhin herausfordernd. Mit dem Volksentscheid auf der Krim-Halbinsel gestern steht den Aktienmärkten zu Beginn der jetzigen Woche eine weitere Belastungsprobe unmittelbar bevor. Weitere Sanktionen gegen Russland wurden bereits angedroht, eine Spirale immer neuer Strafen könnte die Gewinnschätzungen für die kommenden Quartal stark beeinträchtigen. Hinzu kommt die Stärke der Gemeinschaftswährung. Bereits in der jüngsten Berichtssaison dämpfte der hohe Euro die Erlösentwicklung der stark exportorientierten deutschen Wirtschaft. Dieser Effekt verschärft sich derzeit, denn aktuell steht das Währungspaar bei knapp 1,40 Dollar auf dem höchsten Stand seit Ende 2011. Die EZB bereitet sich auf eine deflationäre Entwicklung vor, weitere geldpolitische Maßnahmen wurden jüngst in Aussicht gestellt, die Märkte hätten jedoch gerne schon jetzt mehr.
Die Hexen tanzen
Kurzfristig gilt es zudem den großen Verfall an den Terminmärkten am Freitag zu beachten. Eine sehr große Short-Position liegt bei 9000, auch bei 9300 und 9200 Zählern sind die Bären gut vertreten. Für die Stillhalter wird es nun sehr ungemütlich, denn die Shorts belasten nach den jüngsten Verlusten nun stark das Handelskonto. Entsprechend müssen Absicherungsgeschäfte getätigt werden, die wiederum den Abwärtstrend des DAX beschleunigen könnten. Immer mehr Stillhalter geraten unter Wasser, was den Effekt weiter beschleunigt.
Kommen wir zu den charttechnischen Aussichten. Der bisher recht bewährte Chartanalysen Online Trend-Indikator drehte für den kurzfristigen Bereich auf Verkaufen. Im Tageschart erreichte der Index zum Donnerstags-Handelsschluss exakt die wichtige Kreuzunterstützung bei rund 8950 bis 9000 Punkten. Hier verläuft der Schnittpunkt des langfristigen Aufwärtstrends sowie eine mehrfach bewährte horizontale Nachfragezone. Die Relevanz wird zudem durch das 38 Prozent Fibonacci-Level der Aufwärtsbewegung von Ende Juni 2013 bis zum Rekordhoch verstärkt.
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Stoppkurse unter 8.950?
Knapp unter 8950 liegen sicherlich einige Stoppkurse im Markt, die nun ausgelöst werden könnten und den Abwärtsdruck verstärken. Auf der anderen Seite dürften zahlreiche Schnäppchenjäger an der Seitenlinie genau auf diese Korrektur gewartet haben, um noch einmal günstig in den Markt zu kommen. Vor allem die deutliche Underperformance der vergangenen Wochen könnte im positiven Fall auch eine sehr schnelle Erholung begünstigen. Diese beiden Faktoren könnten sich heute gegenseitig neutralisieren und zu einer Stabilisierung führen.