checkAd

     659  0 Kommentare Bundesbank will Risikomodelle der Banken prüfen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die extrem unterschiedliche Gewichtung von Risiken in den Bilanzen von Banken alarmiert nun auch die Bundesbank. "Die großen Abweichungen irritieren mich und machen mich sehr nachdenklich", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret der "Börsen-Zeitung" (Dienstag). Zuletzt hatten Untersuchungen von internationalen Bankaufsichtsbehörden ergeben, dass Institute gleichartige Anlagen aufgrund ihrer eigenen Risikoeinschätzungen mit ganz unterschiedlich viel Eigenkapital absichern.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Münchener Rück AG!
    Long
    419,08€
    Basispreis
    2,72
    Ask
    × 14,84
    Hebel
    Short
    475,75€
    Basispreis
    3,25
    Ask
    × 14,69
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die Unterschiede seien so groß, dass die Aufseher darüber nicht einfach hinweggehen könnten, sagte Dombret. Das zeige zugleich, dass die sogenannte Leverage Ratio als zusätzliche Korrekturgröße gebraucht werde. Diese setzt praktisch die gesamte Bilanzsumme unabhängig vom Risikogewicht einzelner Positionen einer Bank ins Verhältnis zum Eigenkapital. Damit haben die Banken weniger Spielraum bei der Berechnung von Risiken.

    Kritiker der Leverage Ratio wiederum bemängeln, dass diese das System nicht sicherer mache, da sie sämtliche Anlagen gleich behandelt. Das fördere riskante Geschäfte. Bislang zählte die Bundesbank eher zu den Kritikern der Leverage Ratio.

    Die Reform des Finanzsektors sei keineswegs abgeschlossen, sagte Dombret. Es gebe "weiterhin großen Handlungsbedarf" etwa bei den Schattenbanken und dem Derivatemarkt. Kritik aus der Bankenbranche an einer "Überregulierung" wies der Bundesbanker zurück. Er kritisierte seinerseits, dass das nötige Umdenken in der Branche bislang "eher eingeschränkt" sei. "Da muss aus einigen Banken mehr kommen."

    Es gebe aber Fortschritte. "Früher schien Banken alles vertretbar, was nicht verboten war", sagte Dombret. "Jetzt fragen sie sich stärker, ob etwas nicht trotzdem falsch sein kann, auch wenn es nicht ausdrücklich verboten ist. Das Aufspüren von Gesetzeslücken kann ja kein nachhaltiges Geschäftsmodell sein."

    Durch die Manipulationen an den Märkten sei deren Glaubwürdigkeit schwer erschüttert. "Da tun sich teilweise Abgründe auf und meine Vorstellungskraft, wo manipuliert werden kann, ist weit überschritten worden." Die Aufseher hätten sich dem angenommen, etwa durch neue Marktmissbrauchsvorschriften in der EU./enl/jha/stb





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Bundesbank will Risikomodelle der Banken prüfen Die extrem unterschiedliche Gewichtung von Risiken in den Bilanzen von Banken alarmiert nun auch die Bundesbank. "Die großen Abweichungen irritieren mich und machen mich sehr nachdenklich", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret der …

    Artikel zu den Werten

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer