Sonderfaktoren treiben HeidelbergCement, Commerzbank und Lanxess
Das erste Quartal neigt sich dem Ende. Bei den Einzelwerten sammeln Profis Aktien der Commerzbank, von HeidelbergCement und Lanxess ein. Die Titel zählen zu den stärksten Werten seit Jahresbeginn und bessern zum Quartalsultimo auch die Bilanz von einigen Aktienfonds auf. Dem DAX helfen die Zugewinne der beiden Leichtgewichte hingegen nicht. Zudem gibt es weiterhin keine Schützenhilfe aus den USA. Solange der S&P 500 nicht aus seiner seit gut einem Monat bestehenden, engen Range zwischen 1840 bis 1880 Punkten nach oben ausbricht, dürften die Februar-Hochs beim DAX im Bereich um 9700 Zähler vorerst unversehrt bleiben. Zudem verunsichert die Schwäche bei den US-Techwerten. Neuigkeiten gibt es von einigen Dividendenperlen.
Frühlingszeit ist auch Dividendenzeit an der Börse. Während sich bereits viele Anleger auf die wichtigsten Termine vorbereiten, entfachen aus der zweiten Reihe einige Werte noch einmal neue
Fantasie. Drillisch-Chef Paschalis Choulidis hatte zum Jahresende rund 187 Mio. Euro in der Kasse und sprach in der “Welt am Sonntag” von möglichen Zukäufen. Findet der Mobilfunkanbieter bis 2015
aber kein Übernahmeziel, sind Aktienrückkäufe oder eine Sonderdividende möglich. Bereits jetzt bietet die Aktie eine Rendite von 6,3 Prozent, Platz zwei im TecDAX hinter Telefonica Deutschland mit gut acht Prozent. Ähnlich die Ausgangslage bei der Aareal Bank. Auch der Chart des Immobilienfinanzierers geht stramm aufwärts, zudem ist nun
ebenfalls eine Sonderdividende im Gespräch. Optimisten greifen zu einem Knock-out Bull mit der WKN TD0L6U und Hebel 5,9. Für fallende Notierungen bei der Aareal Bank eignet sich die WKN TD0WKU (Hebel: 3,5).
Im SDAX spurtet Grammer weit nach oben. Nach dem Rekordjahr 2013 erhalten Anleger eine um 0,15 Euro auf 0,65 Euro erhöhte Dividende. Falls Sie wissen wollen, wie die Ausschüttung bei ausländischen
Werten wie Apple abläuft oder was es bei steuerfreien Dividenden zu beachten gilt, verweisen wir gerne auf unser Special.
In der ersten Liga stehen Siemens, BMW und Deutsche Post nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen Tage unter Druck. RWE meldete den Verkauf der Tochter Dea. Der Wert wird auf gut fünf Mrd. Euro geschätzt, Investoren haben offenbar mehr erwartet. Im Mittelfeld ist ThyssenKrupp zu finden. Nach Informationen des “Platow Brief” läuft es beim Werkstoffhersteller VDM schlechter als erwartet, ein Verkauf dürfte sich verzögern.
Inflationstief aussitzen
Auf den ersten Blick überrascht der freundliche Wochenauftakt beim Euro. Ausgehend von 1,375 Dollar klettert die Gemeinschaftswährung in Richtung 1,38 Dollar, obwohl die Inflationsrate im Euroraum mit 0,5 Prozent im März deutlich stärker sank als erwartet und neue geldpolitische Maßnahmen der EZB auf der nächsten Sitzung am Donnerstag wahrscheinlicher werden. Allerdings gilt es hier einige Feinheiten zu beachten. Notenbank-Chef Mario Draghi hatte auf der letzten Sitzung durchblicken lassen, dass die EZB ein kurzzeitiges Inflationstief akzeptiert. Nach Einschätzung der Commerzbank dürfte die Teuerung im April wieder auf 0,9 Prozent ansteigen. Drei Faktoren gilt es zu beachten: Im Frühjahr sanken die Energiepreise deutlich, für dieses Jahr zeichnet sich keine starke Änderung ab. Der Basiseffekt begünstigt den Auftrieb in den kommenden Wochen. Zudem findet Ostern deutlich später statt, was besonders die Preise für Pauschalreisen antreibt. Auch der Effekt des milden Winters auf Winterartikel läuft nun aus und dämpft nicht mehr die Preise. Erst wenn der Euro massiv aufwerten würde oder die Energiepreise deutlich abgeben, wären die Inflationsperspektiven anzupassen.
Trading beim Frühstücken
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Frühaufsteher, die am Dienstag etwas Nervenkitzel verspüren wollen, sollten den Blick nach Australien richten. Um 05.30 Uhr wird die Zinsentscheidung der australischen Notenbank (RBA) bekannt gegeben. Seit Mitte März zeigte der “Aussie” eine starke Rally und wertete gegenüber dem Euro und Dollar kräftig auf. Ob der Auftrieb übertrieben war und Gewinnmitnahmen einsetzen oder die Rally weiterläuft, könnte sich in ein paar Stunden entscheiden. Die RBA dürfte den Leitzins bei 2,5 Prozent belassen, aber mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung optimistischere Töne anschlagen als noch im März. Verstärkte Rohstoffexporte und positive Impulse vom Wohnungsbau treiben an. Die Zinssenkungen der vergangenen Monate entfalten sich immer stärker in der Wirtschaft. Zudem steigt die Inflationsrate, so dass mittelfristig höhere Zinsen für einen stärkeren Aussie sprechen. Vor dem ersten Trade am Devisenmarkt sollten Sie aber die Funktionsweise bei Währungsspekulationen genau kennen. Wir haben passend eine kleine Einführung geschrieben.