Sogar HeidelbergCement setzt auf Mario Draghi
Mit Holcim und Lafarge wollen zwei der weltgrößten Zementhersteller fusionieren. Die Nachricht treibt auch die Aktie von HeidelbergCement nach oben, würden doch durch den Zusammenschluss die Überkapazitäten in der Branche schneller abgebaut. Trotz des Gegenwinds von der Währungsseite könnte HeidelbergCement im laufenden Jahr den operativen Gewinn deutlich steigern. Investoren haben zudem einen weiteren Grund, um auf die Aktie zu setzen: die EZB. Egmond Haidt analysiert, ob HeidelbergCement ein guter Baustoff für`s Aktiendepot sein kann.
Auf das höchste Niveau seit Oktober 2008 war die Aktie von HeidelbergCement vor Kurzem geklettert: Den jüngsten Kursschub erhielt sie von der Meldung, wonach sich der Schweizer Zementhersteller Holcim mit den französischen Konkurrenten Lafarge zusammenschließen will. Durch den Deal, der im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden soll, entstünde der weltgrößte Zementhersteller mit einem Jahresumsatz von 32 Mrd. Euro. Die beiden Unternehmen wollen in den ersten drei Jahren Synergien von mehr als 1,4 Mrd. Euro erzielen. Um angesichts der marktbeherrschenden Stellung die Zustimmung der Kartellbehörden zu bekommen, will der neue Konzern LafargeHolcim Vermögenswerte mit Umsätzen von rund fünf Mrd. Euro verkaufen, vor allem in Europa. Investoren sind von dem Deal begeistert, denn dadurch könnten die hohen Überkapazitäten in der Branche schneller abgebaut werden.
Holcim
Währungseffekte belasten das Ergebnis deutlich
HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele treibt derweil die Restrukturierung weiter voran, zumal Währungseffekte kräftig auf das Ergebnis drücken. Im vergangenen Jahr war daher der Umsatz leicht auf 13,94 Mrd. Dollar gesunken. Der operative Gewinn stagnierte bei 1,6 Mrd. Euro. Scheifele hat die Kosten um 400 Mio. Euro gesenkt. Für die vergangenen drei Jahre summiert sich der Wert damit auf 1,16 Mrd. Euro. Damit hat HeidelbergCement fast das Doppelte der ursprünglich anvisierten Summe von 600 Mio. erreicht. Der Firmenlenker hat 2013 zudem in etlichen Märkten Preiserhöhungen durchgesetzt.
Schulden zu hoch, Dividende zu niedrig
Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse Mitte März war die Aktie kurz unter Druck gekommen, weil die Nettoschulden um 500 Mio. Euro auf 7,5 Mrd. Euro gestiegen waren. Neben Wechselkurseffekten und der Bezahlung der deutschen Kartellstrafe von 161 Mio. Euro haben dafür auch etliche kleinere Übernahmen gesorgt. Belastet hatte die Aktie zudem, dass die Dividende für 2013 lediglich 0,60 Euro erreichen soll.