Konjunktur Rohstoffe

Rohstoffpreise treten auf der Stelle

Die Konjunkturexperten der DekaBank werfen einen Rück- und einen Ausblick auf die Rohstoffmärkte:

 

Rückblick: Die Rohstoffpreise haben sich in den vergangenen Wochen uneinheitlich entwickelt. Zugleich waren die Preisbewegungen vergleichsweise moderat. Die Vorzeichen der Veränderungsraten waren bei Edelmetallen und Energierohstoffen überwiegend negativ, bei Industriemetallen und Agrarrohstoffen in der Tendenz positiv. 

 

Themen wie der Ukraine-Konflikt, Deflationsgefahren oder die Diskussion um weitere Lockerungsmaßnahmen seitens der Europäischen Zentralbank prallten an den Rohstoffmarktteilnehmern in letzter Zeit eher ab. Lediglich Nickel tanzte aus der Reihe - dessen Notierung verzeichnete einen ordentlichen Sprung nach oben. Die Sorge um das Nickelangebot (Indonesien und Russland) war hierbei die treibende Kraft.

 

Ausblick: Unserer Meinung nach dürfte der Lageraufbau von Nickel zwar ein Ende finden, aber von Versorgungsengpässen ist man am Nickelmarkt weit entfernt. Insofern dürfte der Nickelpreis wieder nachgeben, sobald sich die Situation in der Ukraine beruhigt. 

 

Für die Rohstoffe allgemein erwarten wir für den weiteren Jahresverlauf eine unspektakuläre Seitwärts- bis leichte Aufwärtsbewegung, angelehnt an die Prognose des moderaten globalen Aufschwungs. Dies gilt auch für die Ölpreise, wobei das Risiko von kurzzeitigen Preisansteigen vor allem bei Brent aufgrund des Ukraine-Konflikts groß ist. Für eine Aufwärtsrevision unserer Ölpreisprognose - d.h. längerfristig höhere Preisniveaus- müssten hingegen die russischen Ölexporte nachhaltig beeinträchtigt bleiben, was aus jetziger Sicht nicht zu erwarten ist. 

 

Richtungsweisend für den Goldpreis wird der Ausstieg der großen Notenbanken aus der ultralockeren Geldpolitik, der noch in diesem Jahr seine Schatten vorauswerfen dürfte. Wir rechnen weiterhin mit leicht fallenden Goldnotierungen