Neustart nach Insolvenz
Sanierungsplan für Weltbild-Gruppe steht
Der Neustart der Weltbild-Gruppe soll in den kommenden Monaten von Kostensenkungsmaßnahmen im zweistelligen Millionenbereich eingeleitet werden. Dies geht aus dem von
Roland Berger Strategy Consultants erarbeiteten Sanierungskonzept hervor, schreibt das „manager magazin“ seiner aktuellen Ausgabe. Der Startschuss fällt mit der Unterzeichnung der Verträge zwischen
Insolvenzverwalter Arnd Geiwitz und der Münchener Private-Equity-Firma Paragon Partners. In den kommenden drei Wochen soll es soweit sein.
Die Vereinbarung sieht nach Informationen des „manager magazin“ vor, dass die Gläubigerbanken zunächst auf ihre Forderungen verzichten und die Assets der Weltbild-Gruppe auf ein neues Unternehmen
übertragen werden, an dem Paragon die Mehrheit übernimmt. Dieses Unternehmen wird frei von Schulden starten und mit 100 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet sein, davon 20 Millionen Euro als
Barmittel.
Bis zur Unterzeichnung der Verträge muss noch die Zahl der Beschäftigten ausverhandelt werden, die am Ende von der neuen Gesellschaft übernommen werden sollen. Dies kann, so ist es laut
Unternehmenskreisen im Vorvertrag festgelegt, noch einmal den Abbau von bis zu 200 Mitarbeitern bedeuten. Die tatsächliche Zahl steht den Kreisen zufolge derzeit aber noch gar nicht fest. Auch sei
ein Stellenabbau in dieser Größenordnung – oder ein Abbau von 100 Stellen, über den die „Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch berichtet hatte – keineswegs eine Grundvoraussetzung dafür, dass der
endgültige Übernahmevertrag zwischen Insolvenzverwalter Geiwitz und Paragon zustande kommt.
In den Monaten nach der Unterzeichnung soll das von Paragon gestellte neue Management das Geschäftsmodell renovieren, das Zusammenspiel zwischen Onlinehandel und Filialen neu organisieren,
Marketing sowie Katalogproduktion teilweise auslagern und das völlig zerfranste Sortiment zurechtstutzen, führt das „manager magazin“ weiter aus. Bis zum Weihnachtsgeschäft soll das Unternehmen
wieder schwarze Zahlen schreiben.