Datenaustausch
BKA und FBI starten Test zum automatischen Fingerabdruck-Abgleich
Foto: Sly - Fotolia
Das Bundeskriminalamt (BKA) und das US-amerikanische FBI (Federal Bureau of Investigation) bekommen womöglich noch in diesem Jahr bei Ermittlungen gegenseitigen
Zugriff auf ihre Fingerabdruck-Datenbanken. Wie das Bundesinnenministerium der Wochenzeitung „Die Zeit“ bestätigte, wird die Technik für einen automatischen Abgleich mit den Beständen der jeweils
anderen Behörde noch Ende Mai zum ersten Mal getestet. Allein auf Seiten des BKA sind nach Ministeriumsangaben 2,35 Millionen Fingerabdrücke gespeichert. Die US-Bundespolizei FBI verfügt nach
Angaben auf ihrer Internetseite über mehr als 70 Millionen Datensätze.
Die Technik für das System stammt nach Angaben des Bundesinnenministeriums von den US-Technologiefirmen Morpho, Hewlett-Packard und VM-Ware. Die nötige Software wurde bereits im April beim
Bundeskriminalamt installiert. Über die Kosten des Auftrags könne man aufgrund einer vertraglichen Schweigepflicht keine Angaben machen, teilte das Innenministerium gegenüber der „Zeit“ mit.
Der automatische Abgleich von Fingerabdrücken zwischen BKA und FBI ist Teil eines umfassenderen Abkommens zwischen Deutschland und den USA zur Bekämpfung schwerwiegender Kriminalität, das Wolfgang
Schäuble (CDU) und Brigitte Zypries (SPD) schon 2008 ausgehandelt hatten. Nach Bedenken von Datenschützern und einzelner Bundesländer trat es erst im April 2011 in Kraft. Umstritten ist
insbesondere ein Passus, der zur Terrorabwehr auch die Übermittlung sensibler Daten erlaubt, darunter Angaben über Religion, Gesundheit, eine Gewerkschaftsmitgliedschaft oder das Sexualleben.