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    Geldpolitik  1280  0 Kommentare Darum wird die EZB heute neue Maßnahmen beschließen - Seite 2

    Arbeitslosenquoten überraschend gesunken

    So präsentierten sich die Arbeitslosenquoten in Europa im April überraschend positiv. Wie Eurostat gestern berichtete, lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Euroraum bei 11,7%, ein Rückgang gegenüber 11,8% im März 2014, und in der EU bei 10,4%, was ebenfalls ein Rückgang gegenüber 10,5% im März war.
     

    (Quelle: Eurostat)
     
    Selbst in Griechenland und Spanien sinkt die Arbeitslosigkeit inzwischen deutlich. Berichteten wir am 12. Februar noch über Quoten von 27,8% bzw. 25,8%, so liegen die Raten inzwischen bei „nur noch“ 26,5% bzw. 25,1%.
     

    (Quelle: Eurostat)

    Frühindikatoren lassen weitere Erholung der Wirtschaft in der EU erwarten

    Zudem lassen die Frühindikatoren eine weitere Erholung der Wirtschaft in der EU erwarten. So wurde am Montag der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone für Mai mit einem Wert von 52,2 angegeben. Im Vormonat hatte der Index bei 52,5 notiert. Und heute wurde der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich für Mai mit einem Punktestand von 53,5 durch die zweite Veröffentlichung bestätigt. Im Vormonat hatte der Dienstleistungsindex bei 53,1 gestanden.
    Werte oberhalb von 50 Punkten deuten bei diesen beiden Indikatoren auf ein Wirtschaftswachstum innerhalb der nächsten 6 Monate hin.
     
    Auch der Gesamtindex der Geschäfts- u. Verbraucherstimmung notiert im Mai leicht höher, für die Euro-Zone bei 102,7 nach zuvor 102,0, für alle EU Mitgliedsstaaten bei 106,5 nach zuvor 106,3.
    Ebenfalls einen Anstieg verzeichnet der Geschäftsklimaindexfür die Eurozone, der im Mai bei 0,37 notiert, nachdem er im Vormonat bei 0,28 gelegen hat.

    Konsum zieht an

    Inzwischen nimmt auch die Konsumfreude deutlich zu. Im März 2014 stieg das saisonbereinigte Absatzvolumen des Einzelhandels gegenüber Februar 2014 sowohl im Euroraum als auch in der EU um 0,3%. Bereits im Februar gab es hier einen Anstieg zum Vormonat um 0,1% bzw. 0,3%.
     

    (Quelle: Eurostat)

    Es ist also keineswegs so, dass die Wirtschaft neue EZB-Maßnahmen zwingend benötigt. Sie wächst - wenn auch nur langsam.
    Nicht das fehlende Wachstum, sondern, wenn überhaupt, das fehlende Tempo der Erholung gefällt der EZB nicht.

    Entwicklung von Geldmenge und Kreditvergabe gefährdet Wirtschaftswachstum

    Aber eigentlich ist gar nicht die Erholung der Wirtschaft das Problem. Vielmehr beschäftigen die sinkenden Inflationsraten, die moderate Geldmengenausweitung sowie die mangelnde Kreditvergabe die Währungshüter, weil diese Entwicklungen die Wirtschaftserholung gefährden.

    So sank die Jahreswachstumsrate der weit gefassten Geldmenge M3 im April 2014 auf nur noch 0,8%, nach 1,0% im März und 1,3% im Februar. Dadurch reduzierte sich der Dreimonatsdurchschnitt der Jahresänderungsraten von M3 im Zeitraum von Februar bis April 2014 auf 1,0%, verglichen mit 1,1% in der Zeit von Januar bis März 2014. Eine ähnliche Tendenz lässt sich in dem Geldmengenaggregat M1 ablesen.

    Derweil ist die Kreditvergabe im privaten Sektor gleichzeitig (im April) gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8% gesunken, nach einem 2,2%-Abfall im März. Das Dreimonatsmittel liegt bei -2,0%.

    EZB wird möglichst zielgerichtete Maßnahmen beschließen

    Entsprechend stellt sich sicherlich nicht die Frage, ob die EZB morgen neue Maßnahmen beschließt. Dies gilt nämlich bereits als sicher. Fraglich ist stattdessen, welche der von den Marktteilnehmern erwarteten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.
     
    Wir gehen davon aus, dass neben einer Senkung der Leitzinsen nur die Mittel eingesetzt werden, die zielgerichtet die oben genannten Probleme (Geldmenge, Kreditvergabe) angehen. – Und dies könnte den Börsen zu wenig sein.

    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
    Sven Weisenhaus

    (Textquelle: Auszug aus dem Geldanlage-Brief vom 04.06.2014)
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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Geldpolitik Darum wird die EZB heute neue Maßnahmen beschließen - Seite 2 Die EZB wird heute neue geldpolitische Maßnahmen beschließen - dies gilt an den Märkten als sicher. Doch warum eigentlich? Hier erhalten Sie Antworten.