Fracking-Gutachter
Niederländisches Fracking birgt hohe Risiken für das Grundwasser in Deutschland
Die von den Niederländern geplante Gasförderung entlang der deutschen Grenze birgt nach Ansicht von Gutachtern und Bergbauexperten bislang nicht bekannte Risiken
für das Grundwasser. Es bestehe die Gefahr, dass die beim Fracking auf niederländischer Seite eingesetzten Chemikalien von Pumpen auf deutscher Seite „hochgesogen“ würden und „das Grundwasser
kontaminieren“, sagt der Bergbau-Sachverständige Peter Immekus dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Besonders „brisant“ sei das Vorhaben, weil der deutsche Stromversorger RWE in unmittelbarer Nähe der möglichen Fracking-Gebiete einen gewaltigen Braunkohlentagebau
betreibe. Um die Riesengruben zwischen Köln und Aachen trocken zu halten, pumpt RWE im Umkreis von 100 Kilometern über große Brunnen täglich bis zu zwei Millionen Kubikmeter Wasser ab und
befördert sie über ein Rohrleitungssystem in abgelegene Flüsse und Feuchtgebiete. Manche Brunnen sind bis zu 700 Meter tief. „Die Sogwirkung dieses Systems ist gewaltig“, warnt Immekus. Sie
reiche weit in die möglichen Fracking-Gebiete um Roermond und Kerkrade hinein.
Wie der „Spiegel“ weiter berichtet, erwägt die NRW-Landesregierung, notfalls sogar juristisch gegen die Niederlande vorzugehen. Die beauftragten Juristen im NRW-Justizministerium verweisen dazu
auf das Völkerrecht. Danach dürfen Staaten Ressourcen nur ausbeuten, wenn sie „anderen keinen Schaden zufügen“. Man erwarte, dass die „niederländische Regierung das geltende Recht beachten
wird“.