Deutsche Bank mit einmaliger Besonderheit
Es gibt bei der Deutschen Bank nicht viel, was die Aktie momentan einzigartig macht. Die Kapitalerhöhung läuft und der Kurs stabilisiert sich nur langsam. Mit dem jüngsten Kursrutsch hat die Aktie nun etwas hingelegt, was so noch nie der Fall war. Auf drei, sechs und zwölf Monate ist sie die einzige Aktie im DAX, die im negativen Bereich notiert. Umgekehrt gesprochen hat sie auf diese Zeithorizonte das größte Aufholpotenzial. Ob dies gehoben werden kann, wird sich spätestens nach Abschluss der Kapitalerhöhung entscheiden. Das Kuriose momentan ist, dass die letzten 15 Einschätzungen von Analysten allesamt neutral oder positiv ausgefallen sind. Goldman Sachs hatte sich am 15. Mai negativ geäußert, dies danach aber auch schon wieder korrigiert. Ob der DAX korrigiert und was heute zu erwarten ist – unser Morgenreport.
Mutige Anleger, die mittelfristig auf eine Gegenbewegung bei der Deutschen Bank setzen wollen, können mit Discount-Call-Optionsscheinen agieren. Die von uns bereits empfohlener WKN PA2NJJ ist immer noch attraktiv, es gilt, den Cap bei 28,61 Euro bis zum Juni 2015 zu übertreffen. Dann winken knapp 100 Prozent Rendite. Eine Alternative ist das etwas defensivere Papier BP635F, das einen Cap bei 26,71 Euro hat, Laufzeitende ist im Dezember 2014.
Alibaba macht sich hübsch
Starke Quartalszahlen sind eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Börsendebüt. In dieser Disziplin dürfte Alibaba mit der nun aktualisierten Bilanz für das Ende März abgeschlossene vergangene Geschäftsjahr punkten. Das asiatische Amazon-Pendant verdreifachte seinen Gewinn auf 3,7 Mrd. Dollar, während der Umsatz um 52 Prozent auf 8,4 Mrd. Dollar zulegte. Mit dieser Bilanz müssen sich die Chinesen vor Amazon und Ebay nicht verstecken. Zur Einordnung: Amazon erzielte im Vorjahr einen Umsatz von 74 Mrd. Dollar und erzielte lediglich einen Gewinn von 0,27 Mrd. Dollar. Bei Ebay blieben nach Umsätzen von 16 Mrd. Dollar unter dem Strich immerhin 2,9 Mrd. Euro hängen.
Facebook-Rekord könnte fallen
Im Gegensatz zum amerikanischen Auktionshaus verlangt Alibaba auf seinem Handelsplatz Taobao keine Verkaufsgebühr. Geld verdienen die Chinesen über Onlinewerbung und Dienstleistungen für andere Unternehmen. Taobao zählt inzwischen mit seinen 370 Millionen Nutzern zu den zehn meistbesuchten Internetseiten der Welt. Tendenz steigend, denn wie die jüngsten Zahlen zeigen wächst Alibaba schneller als die Konkurrenz. Fest steht schon jetzt: Wenn Alibaba im Spätsommer oder zweiten Halbjahr sein IPO wagt, feiert die Wall Street den Börsengang des Jahres. Beim bislang größten Börsengang eines Tech-Unternehmen ssammelte Facebook vor zwei Jahren rund 16 Mrd. Dollar ein. Alibaba dürfte diese Marke knacken, spekuliert wird über ein Volumen von 16 bis 20 Mrd. Dollar. Der Wert des gesamten Unternehmens wird auf mindestens 160 Mrd. Dollar taxiert, knapp hinter Apple und Google.
Hexensabatt im Hinterkopf
Während der kleine Verfallstag an jedem dritten Freitag eines jeden Monats eher weniger Beachtung erfährt, bewegt der Hexensabbatt wesentlich stärker die Kurse von DAX & Co. Jeweils vier Mal im Jahr, am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember verfallen an der Eurex, dem Terminmarkt der Deutschen Börse, neben den Optionen auch die Futures. Am kommenden Freitag ist es mal wieder soweit. Privatanleger sollten besonders darauf achten, wie viele Terminkontrakte zu einem bestimmten Basispreis noch nicht glattgestellt oder ausgeübt wurden. Auf der Oberseite liegen große Call-Positionen bei 10.000 Punkten, die einen Widerstand darstellen. Die Stillhalter werden versuchen, dass die Calls nicht ins Geld laufen. Auf der Unterseite haben die Strategen in den vergangenen Wochen einige Absicherungen eingezogen. Bei 9.800 liegen größere Put- und Call-Bestände.
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So schnell kann das gehen. Da sind die Inflationsdaten einmal etwas stärker als gedacht und schon spekulieren manche in den USA, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen schneller anheben könnte als gedacht. Diese Bedenken zu zerstreuen, nichts anderes erwarten die Marktteilnehmer heute von Janet Yellen. Und wie man die Fed kennt, wird sie auch diese Angst wieder nehmen. Um 20 Uhr gibt es die Zinsentscheidung, vorher könnte noch der Ölmarktbericht um halb fünf relevant für Brent und WTI werden. Aufgrund des Brückentages dürften einige Marktteilnehmer in Deutschland die Woche spätestens nach 20 Uhr beenden, doch die US-Konjunkturdaten am Freitag sowie der dreifache Verfall könnten den Markt bei geringen Umsätzen ordentlich bewegen. Spannung ist also möglich. Der DAX wird übrigens bei 9.339 Punkten indiziert – fast unverändert.