Die Telkos verknüpfen sich - und wirbeln die Kurse auf - Seite 2
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Während die einen von Westen nach Osten über den großen Teich springen, schlagen andere den entgegengesetzten Weg ein. Die Deutsche Telekom AG ist bereits im Jahr 2000 mit einer milliardenschweren
Übernahme in den Mobilfunkmarkt in den USA eingestiegen. Allerdings scheint die Tochter auf dem hart umkämpften Markt alleine nicht bestehen zu können. Telekom-Chef Timotheus Höttges möchte sich
daher Verstärkung holen. Damit der viertgrößte US-Mobilfunker den übermächtigen Wettbewerbern AT&T Inc. und Verizon Inc. etwas entgegenzusetzen hat, wird bereits seit Längerem über eine Fusion
mit Sprint Inc., der Nummer drei am Markt, spekuliert. Auch wenn noch kein offizielles Angebot auf dem Tisch liegt, berichten Medien, dass Sprint eine Offerte vorbereitet. Spekuliert wird, dass
diese bereits im Juni oder Juli veröffentlicht wird.
Derweil ist dem Bonner Konzern im operativen Geschäft die Trendwende gelungen. Dank eines zuletzt erstarkten US-Geschäfts konnte die Deutsche Telekom AG zum ersten Mal seit über einem halben
Jahrzehnt wieder aus eigener Kraft wachsen. Das organische Umsatzplus lag 2013 bei 0,8 Prozent. Unter dem Strich schaffte die Firma zudem die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Der Überschuss
summierte sich auf 930 Millionen Euro. Aufgrund von Abschreibungen auf die einstige Krisentochter T-Mobile US stand 2012 noch ein Fehlbetrag von 5,3 Milliarden Euro zu Buche. Wegen hoher
Investitionen in wachstumsträchtige Bereiche wird 2014 ein Jahr des Übergangs werden. Betriebsgewinn und Dividende sollen stagnieren:
Auch wenn das Telekom-Management derzeit Vorsicht walten lässt, die Investoren haben wieder mehr Vertrauen in das Geschäft der Bonner gewonnen. Der Titel legte auf Jahressicht um mehr als ein
Viertel zu und ist wieder in die zweistellige Kursregion vorgedrungen. Dies ist zuletzt auch dem spanischen Konkurrenten Telefónica S.A. gelungen. Allerdings stockte der Kursverlauf zuletzt. Grund:
Der einstige Wachstumstreiber, das umsatzstarke Lateinamerika-Geschäft, wandelte sich zum Sorgenkind. Unter anderem belastete der starke Währungsverfall in einigen Ländern Südamerikas die Bilanz
der Telefónica S.A. Der operative Gewinn brach 2013 um ein Zehntel ein, der Jahresumsatz um neun Prozent. Allerdings blicken die Madrider positiver in die Zukunft. 2014 sollen die Erlöse wieder
zulegen. Beim Thema Schulden hatte die Telefónica S.A. zudem Gutes zu berichten. Zum Jahreswechsel beliefen sich die Verbindlichkeiten noch auf 45,4 Milliarden Euro, klar hinter der Zielvorgabe von
47 Milliarden Euro. Um wieder zu wachsen, versuchen die Spanier nun verstärkt ihr Glück auf dem alten Kontinent. So soll noch in diesem Jahr die deutsche Tochter O2 mit dem Rivalen E-Plus
verschmolzen werden. Noch aber fehlt das grüne Licht aus Brüssel.