Ein Sommermärchen?
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
noch bleibt offen, ob die Fußball-WM für Deutschland erneut ein Sommermärchen wird. Andere, namhafte Mannschaften sind dagegen bereits unsanft aus ihren Träumen von einem Sommermärchen gerissen worden.
Vom Fußball an die Börse
Nicht so die USA. Trotz des Ausgleichstreffers in letzter Sekunde vorgestern gegen Portugal könnte US-Coach Jürgen Klinsmann auf bestem Wege sein, nach 2006 ein zweites Sommermärchen zu erleben – diesmal mit den US-Boys. Wie so häufig in solchen Fällen nimmt damit auch in den USA selbst die Aufmerksamkeit und die Begeisterung für Fußball – also Soccer, nicht (American) Football! – zu.
Nun wäre es vermessen, daraus zu schließen, dass deswegen – z.B. mangels Interesse – die Kurse an den US-Börsen leiden könnten. Aber trotz der positiven Signale, die z.B. der Dow Jones in jüngster Zeit gesendet hat (siehe Steffens Daily vom 18.06.2014), sollten Sie weiterhin die Möglichkeit im Hinterkopf behalten, dass es in den bevorstehenden, traditionell eher schwachen Sommermonaten zu einer weiteren Konsolidierung kommen kann. Die anhaltende Rally seit dem jüngsten Einbruch im Januar lässt durchaus Raum dafür.
Die Target-Trend-Methode zeigt die neuralgischen Punkte
Wie Sie wissen, bietet speziell die Target-Trend-Methode auch nach dem Erreichen neuer Hochs – also auf den „weißen Flecken“ im Chart – Möglichkeiten, die neuralgischen Punkte im Chart zu bestimmen. Und einem solchen nähern sich die Kurse derzeit im S&P 500:
Das ist vor allem die wichtige 2.000-Punkte-Marke (siehe waagerechte rote Linie). Natürlich hat dieses Niveau nicht die gleiche überragende Bedeutung wie die 10.000-Punkte-Marke im DAX, die schließlich quasi eine „neue Dimension“ darstellt. Aber aus psychologischer Sicht werden die Anleger zweifellos genauere Überlegungen anstellen, ob Bewertung und Kursniveau angemessen sind, wenn „eine Zwei vorne steht“. Also stellt auch diese Marke eine wichtige Hürde auf dem weiteren Weg nach oben dar.
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Aber die Target-Trend-Methode liefert uns noch weitere Informationen. Zunächst erkennen wir im S&P 500 einen völlig intakten Aufwärtstrend (schwarze Linien), der Mitte 2013 begann. Durch die im Februar begonnene Seitwärtsbewegung (rotes Rechteck) erreichte jedoch der Kurs seit Längerem nicht mehr die Oberkante dieses Trends. Da er in dieser Zeit auch die Unterkante nicht mehr bestätigt hat, stellt sich aus Sicht der Target-Trend-Methode die Frage, ob dieser Trend überhaupt noch relevant ist.